„Wir sind nicht zufrieden mit dem ständigen Auf und Ab. Wir können derzeit nicht konstant gut Fußball spielen und stehen uns teils selbst im Weg. Dabei haben wir den Kader vor der Saison gezielt verstärkt, aber es braucht noch etwas Zeit. Schwierig sind vor allem die vielen individuellen Fehler.“ Das sagt Bergs Trainer Adnan Sijaric zum ersten Drittel der Saison.
Als Ilshofens Spielertrainer Ralf Kettemann diese Analyse hört, gibt er zu, dass sie in großen Teilen auch auf seine Mannschaft passt. „Wir haben lediglich nicht so viele individuelle Fehler gemacht.“ So ist das morgige Duell keines zweier Mannschaften, die in den vorderen Region beheimatet sind. Es spielt lediglich der Zehnte gegen den Elften.
Beim TSV Ilshofen ist das Trainer-Duo Kosturkov/Kettemann derzeit vor allem als Psychologe gefragt. „Wenn es wie gegen Backnang zu so einem Bruch im Spiel kommt, dann hat das natürlich etwas mit dem Kopf zu tun“, ist sich Kettemann sicher. Gegen Backnang war es wieder so gelaufen: Ilshofen spielte 55 Minuten stark, hatte den Gegner größtenteils im Griff. „Dann bekommen wir ein Gegentor und von da an spielen wir keinen Fußball mehr.“ In den allermeisten Spielen habe der Zuschauer den Eindruck, dass Ilshofen das Spiel gar nicht verlieren könne – und dennoch tritt genau das ein. Deshalb will Kettemann nun einen „gedanklichen Neustart“ mit seinem Team machen. „Klar ist: Wir müssen etwas machen.“ Ob nun „Streicheleinheit oder Arschtritt“, das sei ein schmaler Grat. Jeder Spieler reagiert anders, Kosturkov und Kettemann sind gefordert.
Noch besteht die Möglichkeit für beide Teams, den Schaden zu reparieren. So sieht es auch Adnan Sijaric. „Ilshofen hat sich bislang auch unter Wert geschlagen. Ich erwarte ein sehr spannendes Spiel.“ Der Berger Trainer muss seine Offensive umbauen: „Taner Ata und Lucas Ozório Fuschilo werden fehlen. Daniel Abdulahad hat einen grippalen Infekt.“ Auch in der Abwehr wird es Veränderungen geben, allerdings nicht verletzungsbedingt. Die letzten Auftritte (0:5 gegen Freiberg, 1:3 in Albstadt) haben Sijaric nicht gefallen. Dementsprechend will er nun eine andere Defensiv-Formation aufs Feld schicken. „Wir stehen momentan im Niemandsland, wollen uns aber vor allem nach hinten absichern.“
Beim TSV Ilshofen fehlt weiterhin Paul Weber. Nach seinem Zehenbruch braucht er wohl noch zwei bis drei Wochen. Ramazan Kandazoglu wird in dieser Saison nach seinem Kreuzbandriss nicht mehr spielen können. Der Rest des Kaders aber wird die Fahrt nach Berg antreten können. Mit fast zweieinhalb Stunden einfache Fahrzeit ist sie eine der längsten in dieser Saison. ruf