TSV Ilshofen vs FC Marbach 1:1
Am Tag der vergebenen Chancen muss sich der Tabellenführer mit einem 1:1 begnügen. Die abstiegsbedrohten Marbacher warten geschickt auf ihre Chance. Für die Ilshofener Meisterfeier ist es noch zu früh.
Rein rechnerisch hätte es bereits gestern klappen können. Vor der Sonntagspartie gegen abstiegsbedrohte Marbacher haben einige Rechenkünstler Ilshofen bereits als Meister gesehen. Hätte Crailsheim gegen Löchgau verloren und Ilshofen gewonnen, wären die Roten vorzeitig in die Verbandsliga aufgestiegen.
Doch alles „hätte“ und „könnte“ bringt nichts. Am Sonntagabend ist der Vorsprung der Ilshofener bei drei noch ausstehenden Partien von acht auf sechs Punkte geschrumpft.
Dabei liegt Marbach in der ersten Halbzeit und in den letzten zehn Minuten der Partie sozusagen auf dem Präsentierteller bereit. Angriff auf Angriff rollt auf das Tor der Gäste, die sich immer wieder eishockey-ähnlichem Powerplay gegenübersehen. Kurz und schnell läuft der Ball durch die Ilshofener Reihen. Zumindest bis kurz vor den Sechzehner. Doch dann wird viel zu oft blind in den Strafraum geflankt. Die Marbacher stehen aber mit fünf bis sechs Mann an ihrem Fünfmeterraum und haben keine große Mühe, diese Flanken rauszuköpfen.
Was fehlt, ist auch das Nachsetzen der Ilshofener. Diese Kopfbälle landen immer wieder bei ihnen. Doch anstatt das Glück einfach einmal mit einem Weitschuss zu versuchen, passen die Hausherren zum Nebenmann oder versuchen es mit der nächsten Flanke.
Dabei hat es Lukas Lienert in der ersten Hälfte vorgemacht. Sein trockener Schuss aus 22 Metern (22.) schlägt leicht abgefälscht unten links im FC-Tor ein. Keeper Dennis Vorbusch ist ohne Chance. Lienert hat zwei Minuten später die nächste Möglichkeit auf einen Treffer, aber er spielt zu spät ab. Eine Zeigerumdrehung darauf versucht er es mit einem weiteren 22-Meter-Schuss, der knapp rechts am Tor vorbeigeht. So angriffsstark hat man Lienert selten gesehen. Doch auch für ihn gilt: Er vergibt zu viele Chancen. Aber da ist er nicht alleine. In der 38. Minute köpft auch Kettemann in aussichtsreicher Position über die Latte. Marbach hat nur eine Möglichkeit: In der 34. Minute schießt Joao Dias knapp vorbei.
Die zweite Halbzeit ist ein Spiegelbild der ersten. Paul Weber (59.) vergibt genauso wie nochmals Lienert, Kettemann, Benjamin Kurz (79.) und Thomas Fenn (85.). Fast zwangsläufig tritt die Weisheit ein, die viele Fußballfans gern zitieren: „Wer nach 1:0 nicht nachlegt, kassiert den Ausgleich.“ Der gelingt Nicola De Pilla in der 65. Minute nach einem schnörkellosen Alleingang. TSV-Torwart Jürgen Groß hat keine Chance. Die 300 Fans sind nach der Partie genauso enttäuscht wie Trainer Wolfgang Guja: „Wir hatten Chancen für drei Spiele.“
Tore: 1:0 Lukas Lienert (22.), 1:1 Nicola De Pilla (65.)
Ilshofen: Jürgen Groß, Thomas Fenn, Paul Weber (68. Jochen Bartholomä), Julian Riedl, Marc Schäfer, Benjamin Kurz, Johannes Haberlandt (80. Jonas Halder), Ralf Kettemann, Thomas Wenzel, Lukas Lienert, Georgios Iakovakis (55. Fabian Czaker)
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