Vorbericht: 7.Spieltag vs. SV Linx

Nach dem 0:0 am Mittwoch gegen Göppingen ist der TSV Ilshofen morgen in der Fremde gefordert. Er fährt nach Rheinau zum SV Linx. Von Hartmut Ruffer

Das 0:0 am Mittwoch gegen den 1. Göppinger SV hat dem Selbstvertrauen des TSV Ilshofen gut getan. Mit viel Einsatz belohnte sich das Team gegen den Tabellendritten. „So ein bisschen war das schon vor dem Spiel spürbar“, meint Trainer Julian Metzger, „das Aufwärmen war noch recht verhalten, doch in der Kabine wirkten alle sehr entschlossen. Es war fast wie ein elektrisierendes Gefühl.“

Auch während des Spiels war Julian Metzger davon überzeugt, dass sein Team erfolgreich sein wird. „Ich hatte auch noch auf den ‚Lucky Punch’ gehofft, schließlich haben wir uns auch einige Gelegenheiten herausgespielt.“

Auch wenn es dazu nicht gereicht hat, soll nun auch der SV Linx das neue Selbstbewusstsein zu spüren bekommen. Die Mannschaft ist in einem Stadtteil von Rheinau im Ortenaukreis beheimatet und pendelt seit vielen Jahren zwischen der Ober- und Verbandsliga hin und her. „Die wissen also, was in der Oberliga abgeht“, drückt es Julian Metzger aus.

Statistisch betrachtet können sich die Teams die Besuche beim jeweils anderen sparen: In den bislang vier Oberliga-Duellen hat immer das Heimteam gewonnen. Doch andererseits hat man zwischenmenschlich jeweils gute Erfahrungen gemacht. „Mir sind die Ilshofener sehr sympathisch“, lobt Linx-Trainer Thomas Leberer die Gäste. Er hat das Ilshofener 0:0 gegen Göppingen natürlich registriert. „Wir mussten am ersten Spieltag in Göppingen antreten, haben 0:3 verloren und wurden in der ersten Halbzeit richtig hergespielt“, erinnert er sich.

„Noch Luft nach oben“

Allerdings hat sich der SV Linx in den vergangenen Wochen deutlich stabilisiert. Am Mittwoch gelang mit dem 4:1 beim SV Sandhausen II auch der erste Auswärtssieg. Mit sieben Punkten haben die Linxer drei mehr als der TSV Ilshofen auf dem Konto. „Aber wir waren noch viel Luft nach oben“, ist Thomas Leberer überzeugt.

In der Vorbereitung musste der SV Linx eineinhalb Wochen das Training komplett einstellen, weil ein Teil seiner französischen Spieler Kontakt zu Corona-Infizierten hatte. „Das hängt uns psychisch und physisch nach. Ich hätte nicht gedacht, dass diese fehlenden eineinhalb Wochen so viel ausmachen.“

Trotz des eng getakteten Zeitplans in der Oberliga hat der SV Linx derzeit keine Verletzten. „Aber dennoch ist das alles grenzwertig – für die Spieler, Trainer, Betreuer und alle, die in die Teams involviert sind. Wir sind nun mal keine Profis.“ Doch Thomas Leberer weiß auch, dass es noch extremer geht. Sein Sohn Nicola spielt für den SV Oberachern, der aufgrund eines Corona-Falls für zwei Wochen komplett in Quarantäne musste und nun morgen erstmals wieder spielen darf. Oberachern hat danach jede Menge „englischer Wochen“ vor sich. Insofern ist Thomas Leberer froh, dass sein Team bislang so gut durch die Saison gekommen ist.

Gestern Abend hat Lukas Lienert nach seinem überstandenen Knochenmarködem erstmals wieder mit seinen Ilshofener Mannschaftskollegen mittrainiert. Ob es für den Mittelfeldspieler reicht, ist ungewiss. Julian Metzger ist eher skeptisch. Ebenso wird er auf Dominik Rummler verzichten müssen, der immer noch Knieprobleme hat.

Um 11 Uhr wird der Ilshofener Bus morgen abfahren, die Fahrt nach Rheinau dauert rund drei Stunden. Vielleicht nutzt Julian Metzger die Fahrt, um sein Team auf den Gegner einzuschwören. „Das ist ein 50/50-Spiel. Betrachtet man die Tabelle, liegt alles dicht beieinander. Deshalb sind die direkten Duelle mit Teams, die in der gleichen Tabellenhälfte vermutet werden, umso wichtiger.

Info SV Linx – TSV Ilshofen, Samstag, 15.30 Uhr

Quelle: Haller Tagblatt