So richtig begeistert ist man beim TSV Ilshofen nicht, an diesem Sonntag in die Nähe zur Schweizer Grenze zu fahren, um beim dort beheimateten 1. FC Rielasingen-Arlen den Rückrundenauftakt zu spielen. Denn auch wenn der württembergische Fußballverband kommuniziert hat, dass eine Verlegung möglich ist, wenn beide Mannschaften sich darauf einigen, gilt das für die Oberliga Baden-Württemberg nicht. Das wurde den Vereinen schriftlich mitgeteilt. Der Südbadische Verband, zu dem der 1. FC Rielasingen-Arlen gehört, wurde dagegen die Winterpause von der Verbandsliga abwärts bereits vorgezogen.
Beim TSV Ilshofen hat man sich in jedem Falle auf die Partie vorbereitet, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. „Alles wurde erschwert durch die Wetterlage. Wir mussten ein Alternativprogramm erstellen“, berichtet Ilshofens Trainer Julian Metzger. Am vergangenen Montag gab es eine Videoanalyse des Linx-Spiels, am Dienstag eine Fitness-Einheit, da wegen Schneefalls das Training auf dem Kunstrasenplatz nicht möglich war. Das Abschlusstraining wurde auf heute verschoben, da die Begegnung diesmal erst am Sonntag angepfiffen wird.
Das ganze Jahr auf Kunstrasen
Heute geht es für die Ilshofener auf den Kunstrasen und das aus gutem Grund: „Bei Rielasingen-Arlen gibt es eine Besonderheit: Der Verein spielt seine Heimpartien das ganze Jahr über auf Kunstrasen.“ Und das durchaus erfolgreich: 19 seiner bislang 28 Punkte hat der 1. FC Rielasingen-Arlen zu Hause geholt.
Für Julian Metzger sind die Südbadener „eine relativ konstant spielende Truppe. Sie stehen sehr kompakt und sind gefährlich im Umschaltspiel.“ Der Ilshofener Trainer erwartet ein ähnliches Spiel wie in Linx. „Da der Kunstrasenplatz nicht riesig ist, werden die Räume sehr eng sein. Da kracht es in der Oberliga ordentlich.“ Vieles werde auf die Intensität in den Zweikämpfen ankommen. „Zudem werden Standards wichtig sein.“
Die Niederlage beim SV Linx (1:2) tat den Ilshofenern weh, weil der Siegtreffer in der Nachspielzeit fiel und der TSV zuvor einige Großchancen ausgelassen hatte. „Nackenschläge gehören nun mal zu unserem Sport dazu“, meint Julian Metzger, „entscheidend ist, dass man wieder aufsteht.“ Wenn seine Mannschaft so agiere wie in der zweiten Halbzeit in Linx, dann könne es für den aktuellen Vorletzten der Oberliga ein Erfolgserlebnis geben.
Nicht mehr dabei mithelfen kann Simon Wilske. Er hat zum 1. Dezember in Berlin eine neue Arbeitsstelle angetreten. Sechs Jahre lang spielte Wilske, der aus Rot am See stammt und in der Jugend für den VfB Stuttgart aktiv war, für den TSV Ilshofen, absolvierte insgesamt 153 Spiele und stieg mit diesem in die Oberliga auf. Der 26-Jährige war vielseitig einsetzbar, „im Prinzip von hinten links bis vorne rechts“ meint Julian Metzger. Wilskes beruflich begründeter Weggang lässt sich angesichts des relativ kleinen Kaders schwer kompensieren.