TSV Ilshofen gewinnt „Volksfestmeisterschaft“ in Crailsheim

TSV Crailsheim – TSV Ilshofen 0:2 (0:2)

Torfolge: 0:1 Benjamin Kurz (30.), 0:2 Thomas Wenzel (42.)

„Volksfestmeister, Volksfestmeister“ haben die Spieler und Fans des TSV Ilshofen gesungen und damit den 2:0-Sieg beim TSV Crailsheim gebührend gefeiert. 1580 Zuschauer sorgten für eine tolle Kulisse.

Eines sei allen Volksfestgängern gesagt: Die Zelte stehen auch an diesem Montag noch! „Wir reißen heute das Volksfest ab“, hatte Thomas Wenzel am Samstag nach dem 2:0-Erfolg seines TSV Ilshofen beim TSV Crailsheim prophezeit. Für den Schützen des zweiten Treffers war das Spiel etwas ganz Besonderes: Schließlich war er vor der Saison vom Horaffen-Rivalen VfR Altenmünster nach Ilshofen gewechselt und erzielte nun sein erstes Tor in der Landesliga. „Es ist toll, ein Derby vor so einer grandiosen Kulisse zu spielen und dazu noch ein Tor zu schießen“, freute sich der Innenverteidiger.

Seine Mannschaftskameraden und die mitgereisten Fans starteten schon auf dem Rasen eine ausgiebige Sause. Vor allem Marcel Huß, Spieler der zweiten Mannschaft und Stimmungskanone, war kaum zu bremsen und gröhlte – von allen lautstark gefordert – die beliebten Feierrituale „Humba“ und „Volksfestmeister“. Und daneben zogen die Spieler des TSV Crailsheim lange Gesichter.

Dabei waren die Horaffen besser ins Spiel gekommen und hatten deutlich mehr Akzente als die Gäste gesetzt. „Bei den gefährlichen Standards von Jörg Munz hatten wir drei- bis viermal Glück“, erklärte Ilshofens Spielertrainer Ralf Kettemann nach der Partie. Auch er selbst habe nur schwer ins Spiel gefunden, gab er zu. Er habe gefühlt so viele Fehlpässe gespielt wie vorher in einem halben Jahr zusammen nicht. Immer fehlten jedoch ein paar Zentimeter zum Torerfolg, sei es zum Beispiel bei Kopfbällen von Hannes Wolf (7.) oder Tobias Hertfelder (18.). In der Phase müsse sein Team das 1:0 machen, „aber oft haben wir den Ball auch einfach schlecht mitgenommen“, sagte Crailsheims Coach Oliver Schwerin. Stattdessen fiel jedoch das 0:1 nach einer schönen Einzelleistung von Benjamin Kurz, der sich über rechts durchtankte und trocken links unten einnetzte.

Fünf Minuten später stieg Andrey Nagumanov an der Mittellinie überhart gegen Gästespieler Paul Weber ein, weshalb ihn Schiedsrichter Björn Schumann (Igersheim) mit Rot vom Platz stellte. Eine harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung des Unparteiischen. „Ich hätte nicht gedacht, dass er die Rote Karte gibt, aber er hat so entschieden“, sagte Kettemann. Und kurz darauf folgte der nächste Schock für Crailsheim: Thomas Wenzel stand nach einer Ecke am Fünfmeterraum völlig frei, konnte den Ball noch elegant mit der Hacke stoppen und drückte ihn zum 0:2 über die Linie (43.).

„Das 0:2 war der Knick im Spiel. Nach der Pause sind wir dann einfach nicht mehr zurückgekommen“, lautete Oliver Schwerins Analyse. „Nach der Führung hatten wir auf einmal viel mehr Selbstvertrauen und mehr Ballsicherheit. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann kontrolliert“, betonte Ralf Kettemann.

Die 1580 Zuschauer hätten gut und gerne noch einige Tore mehr zu sehen bekommen können. Ilshofens Dominik Rummler schoss aus drei Metern übers leere Tor (62.). Sein eingewechselter Teamkollege Fabian Czaker vergab drei hundertprozentige Chancen (76., 78., 82.), scheiterte dabei ebenso einmal an der Latte wie auf der Gegenseite Dominik Wappler mit einem Aufsetzer nach einer Ecke (85.).

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Anfrey Nagumanov (35., Crailsheim, Foulspiel)

Crailsheim: Weiss, Gronbach (54. Öztürk), To. Hertfelder (64. Hopf), Wappler, Rümmele (51. Hossner), Wolf, Munz, Nagumanov, Sipahi, Meßner, Hüttl

Ilshofen: Groß, Halder, Wenzel, Lienert, Riedl, Weber, Frey, Rummler (65. Schäfer), Kettemann, Kurz (73. Haberlandt), Iakovakis (69. Czaker)

Weitere Bilder gibt´s unter http://www.swp.de/crailsheim/bilder/cme1210842,1659045