Satteldorf. Den Personalmangel machte Michael Hannemann in seiner Spielanalyse nicht zum alleinigen Grund der Niederlage: „Auch wenn einige Spieler, die sicher heute gespielt hätten, wegen Verletzung oder Erkrankung unter der Woche absagen mussten, hatten wir eigentlich eine gute Mannschaft auf dem Platz“, so Ilshofens Trainer. „Es ist uns aber nicht gelungen, die Partie so zu gestalten, wie man ein Derby gestalten muss. Satteldorf hat uns in der ersten Hälfte durchaus was angeboten, aber wir waren nicht in der Lage, uns echte Möglichkeiten zu erarbeiten. Von daher geht der Satteldorfer Sieg auch absolut in Ordnung.“
Auf der anderen Seite war Satteldorfs Coach Marcus Becker nach drei Niederlagen in Folge froh über den Erfolg, hätte das aber gerne etwas überzeugender gehabt. „Der Sieg heute war wichtig im Hinblick auf die nächsten Aufgaben. Wir hätten das Spiel eigentlich schon früher entscheiden müssen. Wir haben viele Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt und Ilshofen so viel zu lange im Spiel gehalten.“
Wenig Strafraumszenen
Dabei zeigten die Gastgeber von Beginn an, dass sie gewillt waren das Heft in die Hand zu nehmen. Nach einem ersten guten Angriff schlichen sich aber zunehmend Ungenauigkeiten ins Satteldorfer Spiel, so dass trotz viel Ballbesitz wenig im Gästestrafraum ankam. Fast folgerichtig hatte Ilshofen die erste Offensivszene der Partie. Eine Flanke von Erkan Odabasi versuchte Hennes Autmaring mit einem Seitfallzieher zu veredeln, traf aber Andreas Etzel (10. Minute).
Erst Mitte der ersten Halbzeit wurden die Aktionen der Hausherren zwingender. Nach dem wohl besten Satteldorfer Angriff der Partie hatte der Gästeschlussmann keine Chance. Nach schönem Diagonalball von Timo Müller ging Julian Erhardt durch bis zur Grundlinie. Seinen Rückpass chipte Yerlikaya in die Mitte, wo Robin Belesnai keine Mühe mehr hatte, das Leder über die Linie zu drücken. Gleich darauf konnte Ziegelbauer erneut mit einer Klasseparade nach einem Schuss von Yerlikaya einen höheren Rückstand verhindern.
Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst mal eine halbe Stunde auf beiden Seiten so gut wie gar nichts. Als die Gäste dann tatsächlich mal mehrheitlich in der Satteldorfer Hälfte waren, wurden sie eiskalt ausgekontert. Yerlikaya schnappte sich den Ball in der eigenen Hälfte, spielte ihn nach außen auf Herbst, war dann nach der Hereingabe wieder zur Stelle und drosch das Spielgerät unter die Latte. Ilshofen war in der Folgezeit nicht mehr in der Lage, sich noch ernsthaft gegen die Niederlage zu stemmen.⇥wh
Quelle: Haller Tagblatt