Sportfreunde Schwäbisch Hall vs TSV Ilshofen 0:6
Tore: 0:1 Simon Wilske (2.), 0:2 und 0:6 Benjamin Kurz (9. und 82.), 0:3 Daniel Schmelzle, 0:4 Ralf Kettemann, 0:5 Eigentor Matthias Haag (44.)
Unter www.tsvilshofen-fussball.de/bilder gibt es die Bilder zum Spiel – vielen Dank Werner Kurz.
Weitere Bilder und auch hier vielen Dank an Ufuk Arslan und unseren Medienpartner, das Haller und Hohenloher Tagblatt: http://www.swp.de/schwaebisch_hall/bilder/ilshofen-fegt-sportfreunde-vom-platz-14024078.html
Unter https://youtu.be/JMXprlRZnM8 gibt es die Videozusammenfassung zum sensationellen Derbysieg.
Sie sitzen auf dem Rasen, bis auf einen. Vorsänger Lukas Lienert steht und stimmt das aus den Bundesligastadien bekannte Lied „Humba Täterä“ an. „Gebt mir ein H, gebt mir ein U“, brüllt Lienert zur Gegentribüne, wo sich der Großteil der Ilshofener Fans versammelt hatte. Am Ende tanzt die ganze TSV-Mannschaft vor Freude, schließlich haben sie eindrucksvoll gezeigt, wer zurzeit im Landkreis die Nummer 1 ist.
Bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall gingen die Blicke nur ins Leere, zu tief saß die Schmach nach der 0:6-Heimniederlage, und das ausgerechnet im Derby. „Ich muss das einen Tag lang verdauen. Ich will heute nichts erklären. Wir müssen uns bei unseren Zuschauern entschuldigen. Es war das Bitterste, was ich bislang erlebt habe“, sagt Sportfreunde-Trainer Thorsten Schift bei der Pressekonferenz direkt nach dem Spiel. Sein Gegenüber Ralf Kettemann spricht von einem „perfekten Tag“. Vielleicht sei das Ergebnis ein bisschen zu hoch ausgefallen, aber sein Team sei „gallig“ gewesen und sei gut gestanden.
Was Kettemann als „gallig“ bezeichnet, könnte man mit noch mehr Adjektiven beschreiben. Die Ilshofener sind vor 550 Zuschauern von der ersten bis zur 90. Minute dominant, entscheiden die meisten Zweikämpfe auf dem nassen Rasen für sich und lassen den Ball laufen. Was dazu kommt, sind zwei Traumtore und krasse Fehler beim Gegner.
Der erste Streich der Ilshofener lässt nicht lange auf sich warten. Zwei Minuten nach Anpfiff verliert die Haller Abwehr Ilshofens Simon Wilske aus den Augen. Der rechte Außenbahnspieler kann den Ball am rechten Strafraumeck in Ruhe annehmen. Sein strammer Schuss schlägt links oben in den Winkel ein. In der 9. Minute steht es schon 0:2, als Benjamin Kurz einen zu kurz geratenen Rückpass zum Torwart aufnimmt und locker einschiebt.
Mit der Führung im Rücken kontrolliert Ilshofen im weiteren Verlauf das Spiel, Hall hat nur eine Chance, als Serdal Kocaks Bogenlampe an die Latte tropft (20. Minute). Das 0:3 gehört wie Wilskes Treffer in die Kategorie Traumtor. Daniel Schmelzle schießt aus gut 30 Metern einen Freistoß aufs Tor. Der Ball fliegt erst an den Innenpfosten und springt dann über die Linie. Das 0:4 besorgt Spielertrainer Ralf Kettemann selbst, zu diesem Zeitpunkt sind 39 Minuten gespielt.
Doch damit nicht genug: 60 Sekunden vor der Halbzeit kommen die Ilshofener wieder schnell vors Tor. Am Ende lenkt Halls Kapitän Matthias Haag den Ball ins eigene Tor. Dem TSV ist das egal, die Mannschaft bildet schon zum fünften Mal an diesem Tag eine große Jubeltraube. Als der Schiedsrichter zur Halbzeit pfeift, ballt Kettemann für einen kurzen Moment die Fäuste, weil er weiß dass die Ernte schon nach 45 Minuten eingefahren ist.
Im zweiten Abschnitt bleiben die Gäste trotz der hohen Führung konzentriert. Sie lassen sich nicht anmerken, dass das Spiel schon längst entschieden ist. Die Sportfreunde versuchen, defensiv besser zu stehen, um das Ergebnis einigermaßen noch im Rahmen zu halten, nach vorne gelingt ihnen aber so gut wie gar nichts. Als der eingewechselte Lamar Yarbrough in der 69. Minute die gelb-rote Karte sieht, gerät Hall auch noch in Unterzahl.
Den Schlusspunkt setzen die Ilshofener in der 83. Minute. Nach einem wieder zu kurz geratenen Rückpass läuft Michele Varallo alleine aufs Haller Tor zu. Er umkurvt den Torwart und legt den Ball auf den mitgelaufenen Benjamin Kurz zurück, der den Ball letzendlich versenkt.
So spielten sie
Hall: Jonas Wieszt, Ali Gökdemir (79. Simon Glück), Joshua Voigt, Matthias Haag, Jannik Dannhäußer, Philipp Wolf, Adam Wilczynski, Mert Sipahi (54. Abdulsamed Akin), Bastian Joas (83. Dominik Schäfer), Kevin Lehanka (54. Lamar Yarbrough), Serdal Kocak
Ilshofen: Jürgen Groß, Thomas Wenzel, Jannis Gehring, Daniel Schmelzle, Simon Wilske, Sebastian Rief (71. Christian Baumann), Ralf Kettemann (77. Florian Maas), Lukas Lienert (71. Dominik Rummler), Maximilian Gebert, Volkan Demir (65. Michele Varallo), Benjamin Kurz