Vorbericht: TSV will zu Hause überzeugen

Das nächste Mal in einer vergleichbaren Situation nimmt er freiwillig zwei Spieler raus, damit alle wieder einen Schritt mehr machen. Natürlich meint Michael Hoskins dies nur im Scherz, aber der Ärger über den vergebenen Sieg in Freiberg ist groß gewesen. Bei einer 2:0-Führung und einem Mann in Überzahl verschoss der TSV einen Elfmeter. Freiberg kam zu zehnt in den letzten 20 Minuten auf und schoss noch das 2:2. „Aber so sind die Gesetzmäßigkeiten im Fußball. Unterbewusst macht man in Überzahl etwas weniger und der Gegner kommt auf. Das ist aber nichts, was wir exklusiv in Ilshofen haben, sondern das passiert überall, wo Fußball gespielt wird.“

Sehr ernst wird Hoskins, wenn er auf das nächste Heimspiel am Samstag gegen Nöttingen angesprochen wird. „Ich habe keine Lust mehr, dass wir bei unseren Heimspielen den Gegner wieder aufbauen“, sagt der Ilshofener Trainer mit entschlossener und lauter Stimme. Die letzten drei Spiele haben die Gäste aus Baden verloren. Sie stehen mit 15 Punkten auf dem viertletzten Tabellenplatz. Ilshofen hat einen Zähler mehr auf Platz 12. „Vor ein paar Wochen kam Dorfmerkingen als Letzter hierher und durfte 3:0 gewinnen. Auch Ravensburg, das Probleme hatte, siegte hier 2:0. Jetzt sind sie Zweiter“, sagt Hoskins. Am Samstag wolle er den letzten Willen bei seiner Mannschaft sehen, die drei Punkte in Hohenlohe zu behalten. Hoskins hat die Nöttinger Mannschaft schon mehrfach gesehen. „Sie verfügen aber über eine große Qualität. Aber es muss egal sein, wer am Samstag hierherkommt. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen.“

Wieder mit an Bord wird Baba Mbodji sein. Der senegalesische Innenverteidiger des TSV hat seine Sperre abgesessen. Der Heilungsverlauf bei Torhüter Jonas Wieszt, der sich Elle und Speiche gebrochen hat, verlaufe laut Hoskins gut. Der Ilshofener Coach geht davon aus, dass der Keeper zur Vorbereitung auf die Rückrunde wieder ins Training einsteigen kann.

Nöttingens Trainer Michael Wittwer hat seinen Co-Trainer Norbert Kolbe nach Freiberg geschickt, um die Ilshofener zu beobachten. „Sie haben aggressiv im Mittelfeld gespielt und die Räume gut eng gemacht. Sie hätten es verdient gehabt, zu gewinnen. Wer in Freiberg so spielt, der hat schon was drauf“, sagt Wittwer. Eigentlich zählt Nöttingen zumindest zu den Geheimfavoriten in der Liga, doch der Blick geht nicht nach oben in der Tabelle. „Wir müssen uns erst mal wieder stabilisieren“, so Wittwer. Bei Nöttingen steht nur hinter dem Einsatz des angeschlagenen Mario Bilger ein Fragezeichen.