Abgeklärte Leistung
TSV Ilshofen vs Sportfreunde Dorfmerkingen 2:0
Tore: 1:0 Michele Varallo (1.), 2:0 Benjamin Kurz (49.)
Quelle. Haller Tagblatt Hartmut Ruffer
Das Geschehen auf dem Rasen begann mit Michele Varallo und endete mit ihm. Der Italiener in Diensten des TSV Ilshofen stand nach dem Spiel im Kreis seiner Mannschaft und stimmte italienische Jubellieder an. Seine Teamkollegen sangen beziehungsweise brüllten mit. Das ganze wurde mit einem Freuden-Pogo beendet. Varallo hatte allen Grund im Mittelpunkt zu stehen: In der Vorwoche traf er dreimal in Wangen, diesmal hatte er mit einem starken 18-Meter-Schuss nach nicht einmal 30 Sekunden für die Führung gegen Dorfmerkingen gesorgt.
Kurz nach der Pause leitete Varallo auch das 2:0 ein. Er sprintete einem Gegner bis fast zum eigenen Strafraum hinterher und spitzelte diesem den Ball weg. Lukas Lienert schickte Benjamin Kurz steil, der mit einem eleganten Heber für den zweiten Treffer sorgte. „Das ist das, was uns momentan auszeichnet“, meinte Spielertreffer Ralf Kettemann. Was er damit sagen möchte: Die Mannschaft funktioniert.
Extralob des Trainers
Das sah man auch in der zweiten Hälfte. Zwar spielte der TSV nicht mehr zwingend nach vorne – „da hätte ich mir mehr Mut gewünscht“, so Kettemann –, doch defensiv leistete sie Enormes: „Chris Baumann, Lukas Lienert und Jannis Gehring haben das überragend gemacht“, verteilte der Trainer ein Extralob an seine Abwehrkette. Bis auf einen indirekten Freistoß, der knapp das Tor verfehlte, hatte Dorfmerkingen keine zwingende Tormöglichkeit. „Wir waren zu harmlos und zu wenig aggressiv“, gab Trainer Helmut Dietterle zu.
Das Spitzenspiel war hart umkämpft, spielerische Höhepunkte aber waren selten. Der offensichtlichste Unterschied zwischen dem TSV und den bis dahin die Tabelle anführenden Sportfreunden war, dass die Ilshofener sich in vielen Situationen wesentlich abgeklärter verhielten. Die Gäste haderten häufig mit dem Unparteiischen. „Es wäre schön gewesen, wenn zum Spitzenspiel auch ein Spitzenschiedsrichter gekommen wäre“, meinte Dietterle, auch wenn er das nicht als direkte Kritik am Unparteiischen meinte. Rico Neidinger hatte einen schweren Stand und gab mehrmals Anlass zur Diskussion. In der 35. Minute pfiff er Elfmeter für Ilshofen, obwohl der Dorfmerkinger erst den Ball spielte und dann Benjamin Kurz über dessen Bein stolperte. Daniel Schmelzle schoss den Elfmeter am Tor vorbei. „Die Mannschaft muss mit solchen Dingen fertig werden“, meinte Dietterle. Am Samstag aber wurde sie das nicht – im Gegensatz zu Ilshofen, das kontrolliert die Partie zu Ende spielte.
Vor einem Jahr musste der schlecht gestartete TSV nach dem zehnten Spieltag einen Cut machen und die Saison neu starten. Nun steht man nach zehn Partien auf einem Spitzenplatz.
Ilshofen: Karel Nowak, Ralf Kettemann, Jannis Gehring, Paul Weber, Michele Varallo (56. Martin Hess), Benjamin Kurz (71. Lukas Lidner), Maximilian Gebert (60. Andrej Nagumanov), Dominik Rummler (63. Simon Wilske), Christian Baumann, Lukas Lienert, Daniel Schmelzle
Schiedsrichter: Rico Neidinger (Sulz am Neckar)
Unter www.tsvilshofen-fussball.de/bilder gibt es die Bilder vom Spiel – vielen Dank, Werner Kurz.