TSV Ilshofen – TSG Tübingen 4:4
Tore: 0:1 Glück (2.), 0:2 Lack (16., Foulelfmeter), 1:2 Kurz (44.), 2:2 Kettemann (50.), 2:3 Iggoute (68., Foulelfmeter), 2:4 Dierberger (77.), 3:4 Kettemann (86.), 4:4 Lehanka (87.)
„Ich bin kein Freund von wilden Ritten“
Ilshofen / ruf 09.04.2018
Die Szene hatte Ähnlichkeiten mit der nach dem WM-Endspiel 2002. Damals lehnte Oliver Kahn enttäuscht am Pfosten. Diesmal war es Michele Varallo, der ins Leere starrte, während die Zuschauer keinen Meter von ihm entfernt vom Kunstrasenplatz liefen. Der eingewechselte Stürmer hatte kurz vor Schluss die große Gelegenheit zum 5:4, doch schoss er den Ball aus vollem Lauf über das leere Tor. Es passte zu diesem verrückten Spiel, dass Tübingen im Gegenzug den Pfosten traf.
TSG-Trainer Michael Frick wirkte nach Spielschluss relativ ruhig. „Bei uns ist es ja fast immer so. Wir spielen eher 4:4 statt 0:0.“ Trotz des zeitweise vogelwilden Spiels habe sein Team vieles gut umgesetzt von dem, was er vorgegeben hatte. „Wir können mit diesem Punkt gut leben.“
Das sah auf der Gegenseite anders aus. Ilshofens Spielertrainer Ralf Kettemann, der zwei Freistöße direkt verwandelte, war sichtbar angefressen. „Für die Zuschauer mag das ein Spektakel gewesen sein, aber ich bin kein Fan von wilden Ritten. Wir sind eine Verbandsligamannschaft mit hohen Ansprüchen. Und diese Ansprüche müssen angesichts des Kaders auch hoch sein. Aber so, wie wir uns präsentiert haben, präsentiert sich kein Team mit diesen Ansprüchen.“ Letztlich holte der TSV Ilshofen aufgrund der starken Einzelqualitäten der Spieler noch einen Punkt, während Tübingen als Kollektiv überzeugte.
Nach zwei Minuten rief vor einem Freistoß Ilshofens Co-Trainer Patrick Frey noch: „Auf die 11 aufpassen!“ Doch sein Hinweis wurde ignoriert, Pirmin Glück traf per Kopf zum 0:1, weil Ilshofens Hintermannschaft kollektiv schlief. Das 0:2 resultierte aus einem strittigen Foulelfmeter, doch der TSV kam durch Benjamin Kurz kurz vor und Ralf Kettemann kurz nach der Pause zum 2:2.
Doch das Spiel bekamen die Gastgeber nie in den Griff. Dank eines weiteren, diesmal berechtigten, Foulelfmeters und einem Konter führten die Gäste mit 4:2, ehe innerhalb von 60 Sekunden Ralf Kettemann und der eingewechselte Kevin Lehanka ausglichen.
Ilshofen: Nowak, Egner (68. Gehring), Kettemann, Kurz, Lindner (58. Varallo), Rummler, Baumann (68. Nagumanov), Wackler, Wilske, Lienert (80. Lehanka), Schmelzle.
Unter www.tsvilshofen-fussball.de/bilder gibt es die Bilder vom Spiel – vielen Dank, Werner Kurz.