Es sollte nicht sein mit dem gelungenen Einstand in die neue Oberliga-Saison für den TSV Ilshofen. Keine drei Punkte, auch nicht mal einer – den die Elf von Trainer Julian Metzger insgesamt aber verdient gehabt hätte. Mit einer tollen Einzelaktion von Nico Kunze holen sich die Gäste aus Rielasingen den Dreier. Kunzes Tor in der 89. Minute entscheidet die Begegnung.
Was haben die 90 Minuten vor rund 250 Zuschauern geboten? Zunächst einmal viel Regen. Unaufhörlich prasseln die Tropfen herab, sodass sich der Regenschirm als der wichtigste Begleiter erweist. Die Spieler auf dem Platz haben für diese Bedingungen aber erstaunlich guten Halt, unglückliche Ausrutscher gibt es so gut wie keine. Beinhart verfolgen beide Trainer 90 Minuten lang klatschnass die Partie direkt an der Seitenlinie, ohne unter das schützende Dach der Trainerbank zu flüchten. Julian Metzger steht sogar nur mit einem Pulli und kurzen Hosen am Spielfeldrand. Klares Signal an die eigenen Spieler: Das Wetter kann uns nicht umhauen.
Torwartwechsel nötig
Auf dem Feld konzentrieren sich beide Teams fast über die komplette Spielzeit auf die defensive Stabilität. Keiner geht hohes Risiko, keiner presst mal vorne in der gegnerischen Hälfte konsequent. So entwickelt sich in der ersten Hälfte ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Die beste Torchance zur Führung haben die Gäste aus der Nähe des Bodensees, als Albert Malaj aus 14 Metern an Ilshofens Keeper Valentin Dambach scheitert. Für Dambach ist das Spiel dann nach rund einer halben Stunde beendet. Deutlich sichtbar zeichnen sich nach einem Zusammenprall die roten Schrammen auf seinem Oberarm ab. Für ihn kommt Jonas Wieszt in den Ilshofener Kasten.
Halbzeit zwei verläuft ähnlich wie der erste Durchgang. Beide Teams legen ihr Hauptaugenmerk auf die Kompaktheit in der Defensive. Wenn es gefährlich wird auf beiden Seiten, dann durch Fernschüsse. Wieszt pariert jedoch die Rielasinger Versuche gekonnt. Auf der Gegenseite haben Michael Eberlein, Niklas Wackler und Lukas Lienert kein Fortune mit ihren Schüssen aus der Distanz. Im Angriffsspiel fehlt den Hohenlohern aber oft die Präzision in der gegnerischen Hälfte, um sich bessere Möglichkeiten zu erspielen.
Als alle mit einer Punkteteilung rechnen, setzt der Gast den entscheidenden Nadelstich. Nico Kunze und Gianluca Serpa werden auf der rechten Ilshofener Seite nicht konsequent genug gestoppt . Kunze gelangt an den Ball und kurvt mit seinem starken rechten Fuß nach innen in die Mitte. Auf Höhe der Sechzechnerlinie schlenzt er den Ball aufs obere lange Eck – mit Hilfe des Innenpfostens landet die Kugel im Netz. Ilshofen wirft dann alles nach vorne und versucht in der Nachspielzeit mit langen Bällen noch zum Ausgleich zu kommen, aber vergeblich.
Kleinigkeit entscheidet
„Wir waren da im Zwei-gegen-zwei-Duell. Wir stellen sie eigentlich und müssen einfach zupacken“, beschreibt Julian Metzger die Entstehung des Gegentores. „Das ist extrem bitter. Es ist eine Kleinigkeit, die jetzt den Unterschied ausgemacht hat. Wir müssen eben 93, 94 Minuten lang auf der Höhe sein.“ Seinem Team habe „der letzte Punch“ oder das Glück gefehlt, dass der letzte Pass mal ankommt. „Aber auf diese Leistung können wir definitiv aufbauen.“
Von einem verdienten Sieg spricht Rielasingens Trainer Michael Schilling, da sein Team etwas mehr Torchancen gehabt habe. „Dass das Tor am Ende für uns fällt, ist natürlich glücklich, aber wir wissen, dass wir nach vorne Qualität haben. Wir wollten kompakt stehen und der Plan ist voll aufgegangen.“
Ilshofen muss die Auftaktniederlage schnell verarbeiten. Am nächsten Samstag geht es mit einem Auswärtsspiel weiter. Dann fährt der TSV nach Neckarsulm.
Queller: Haller Tagblatt