Mit zehn Punkten Vorsprung führt der TSV Ilshofen II die Bezirksliga-Tabelle an. Großen Anteil daran hat auch deren neuer Trainer Ramazan Kandazoglu. Von Ralf Mangold
Eine äußerst beeindruckende Bilanz von 13 Siegen und zwei Unentschieden kann der immer noch ungeschlagene Bezirksliga-Tabellenführer TSV Ilshofen II vor dem Topspiel am Sonntag beim Tabellendritten SSV Gaisbach vorweisen und will diese Serie am letzten Vorrundenspieltag ausbauen. Ramazan Kandazoglu war früher als Spieler beim Oberligisten TSV Ilshofen und ist nun im Sommer als Trainer des Perspektivteams zurückgekehrt – mit Erfolg.
Herr Kandazoglu, mit dem TSV Ilshofen II stehen Sie kurz vor der Winterpause noch ohne Niederlage an der Tabellenspitze. Was sind die Gründe für eine solch erfolgreiche Saison?
Ramazan Kandazoglu: Das sind mehrere Faktoren, die uns in dieser Spielzeit auszeichnen. Um ein paar zu erwähnen: Spaß, Fleiß und Ehrgeiz der Spieler und des Trainerteams.
Setzen Sie auch Spieler aus der Oberliga öfters ein oder spielt die Zweite überwiegend nur mit Kickern aus dem eigenen Kader der U 23?
Es sind hin und wieder junge Spieler von der ersten Mannschaft dabei, die uns unterstützen. Die Spielpraxis und das Vertrauen, das wir entgegenbringen, hilft ihnen und fördert ihre Entwicklung.
Wo sehen Sie die besonderen Stärken Ihres Teams?
Starker Zusammenhalt und gute Teamchemie.
Sehen Sie Ihre Hauptaufgabe in der Ausbildung und Entwicklung der jungen Spieler oder in der Tabellenplatzierung?
Ich bin der festen Überzeugung, dass das eine das andere nicht ausschließt. Das Ziel ist es, jeden zu verbessern. Durch die Ausbildung und Entwicklung jedes Einzelnen wird auch das Team insgesamt besser.
Wie sieht der Austausch mit der dritten Mannschaft aus, gibt es auch gemeinsame Trainingseinheiten?
Der findet regelmäßig statt und wir schicken den ein oder anderen dorthin, um Spielpraxis zu sammeln.
Wie wichtig wäre der Landesligaaufstieg für die Zweite?
Darüber können wir sprechen, wenn das rein rechnerisch gelaufen ist. Wir haben noch ein Vorrundenspiel und eine ganze Rückrunde vor uns. Da kann sich noch viel tun und drehen …
Gibt es Spieler, die den Sprung in die Oberliga schaffen könnten?
Potenzial hätten einige, das liegt ganz und allein am Spieler selbst. Wenn jemand was erreichen will, muss er entsprechend investieren. Auf dem Niveau bekommt man nichts geschenkt.
Wen sehen Sie als härteste Rivalen um den Aufstieg?
Im Prinzip alle Teams, die an uns dran sind.
Wie schätzen Sie den nächsten Gegner SSV Gaisbach ein, was sind dessen Stärken?
Eine Gegneranalyse habe ich bisher bei keinem Team gemacht. Es ist wichtig, dass wir jedes Spiel die Dinge umsetzen, die uns vorgegeben werden.
Welche Probleme ergeben sich für Ihr Team durch die 3G+-Regelung?
Das Problem darf beziehungsweise sollte keine Mannschaftsteile spalten. Daher gehen die Spieler sehr professionell damit um.
Glauben Sie, dass die Runde zu Ende gespielt werden kann oder gibt es erneut einen Abbruch?
Mit der Frage beschäftigen sich sicherlich andere. Ich wünsche mir, dass es weitergeht. Wir versuchen uns auf den Fußball zu konzentrieren. Ob und wie viel dann tatsächlich gespielt wird, wird uns die Zukunft zeigen.
Sie haben vier Spiele in der Regionalliga für die Stuttgarter Kickers 2011/2012 gemacht. Was denken Sie, sind die Gründe dafür, dass es nicht ganz in den Profifußball gereicht hat?
Vielleicht sollte es so sein, vielleicht hat mir einfach das nötige Glück gefehlt. Möglicherweise lag es daran, dass ich noch mehr und noch härter trainieren hätte sollen. Man kann es nicht pauschalisieren …
Wie schätzen Sie sich selbst als Trainer ein?
Durch meine Erfahrung als Spieler kann ich gewisse Dinge auf und neben dem Platz sehr gut einordnen und weiß, wie ich zu handeln habe. Ich versuche immer, das Maximum aus meinen Jungs zu holen und bestimmte Werte mitzugeben. Es ist ein stetiger Lernprozess für beide Seiten.
Wie geht es Ihnen nach ihrer schweren Verletzung und werden wir Sie selber noch einmal als Spieler auf dem Platz sehen?
Ich fühle mich schon besser, jedoch benötige ich noch ein wenig Zeit, um wieder spielen zu können.
Wie langfristig schätzen Sie Ihr Engagement beim TSV Ilshofen ein?
Das wird die Zeit zeigen. Es kommt darauf an, wie zufrieden der Verein mit meiner Leistung ist und wohin die Reise führt. Ich persönlich kann mir ein langes Engagement beim TSV Ilshofen vorstellen.
Quelle: Haller Tagblatt