Nach dem Schlusspfiff fragt sich jeder der 200 Zuschauer, was man mit dem Ergebnis anfangen soll. Sowohl die Ilshofener als auch die Freiburger Spieler wirken unzufrieden, manche liegen erschöpft auf dem Kunstrasen und schütteln den Kopf. Das 1:1 der beiden Abstiegskandidaten ist in der Summe leistungsgerecht, aber hilft insbesondere den Ilshofenern kaum weiter. Ärgern müssen sich die Mannschaften, weil beide Seiten in der zweiten Halbzeit ihre großen Chancen auf den Sieg nicht genutzt haben. Mit fortlaufender Spieldauer gehen die Ilshofener immer mehr ins Risiko, wobei auch die Freiburger sich bis zum Schluss nicht hintenreinstellen, sondern ebenfalls immer den Weg nach vorne suchen.
Eberlein bleibt dran
Im ersten Durchgang sind vor allem die Hohenloher noch darauf bedacht, kompakt zu stehen, die Zweikämpfe energisch zu führen und nach Ballgewinnen schnell umzuschalten. Die Gäste aus Baden haben mehr Ballbesitz und kombinieren auf dem engen Kunstrasenfeld ganz gut. Erst gegen Mitte der ersten Halbzeit werden die Ilshofener mutiger. Mit ihrer ersten großen Chance gehen sie sogar in Führung. Michael Eberlein verliert im Sechzechner nach einer schlechten Ballannahme schon fast den Ball. Er bleibt aber irgendwie in der Aktion und erzielt dann doch das Tor zwischen zwei Freiburger Verteidigern hindurch.
Und Eberlein hätte eine Minute später gleich nachlegen können, wenn Nico Rodewald ihm den Ball aufgelegt hätte statt selbst den Fernschuss zu versuchen. So aber fangen sich die Ilshofener kurz danach gleich den Ausgleich. Dass der Freistoß von Alexander Matinelli von der Ilshofener Mauer abgefälscht wird und so unhaltbar die Richtung ändert, kann man aus TSV-Sicht mit Pech bezeichnen, aber den Spielanteilen entsprechend war der 1:1-Pausenstand durchaus.
Den zweiten Durchgang kennzeichnen dann die vielen vergebenen Hochkaräter auf beiden Seiten, aber ein Merkmal von Abstiegskandidaten ist meistens auch die Abschlussschwäche.
„Beide hatten es auf dem Fuß. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein, aber es nervt mich, dass wir nicht die drei Punkte geholt haben. Wir brauchen die Siege, um unten rauszukommen“, sagt TSV-Trainer Ramazan Kandazoglu. Phasenweise hätte es sein Team gegen spielstarke Freiburger gut gemacht und auch die Einstellung hätte gepasst. „Aber ab und an haben wir durch zu spät geführte Zweikämpfe und falsches Verschieben Lücken offenbart. Wir müssen es hinbekommen, 90 Minuten lang abzuliefern“, so Kandazoglu. Weiter geht es für Ilshofen bereits am Mittwoch. Dann spielt der TSV um 19 Uhr wieder auf dem Kunstrasen gegen Neckarsulm.
Quelle: Haller Tagblatt