Noch wartet Nagold auf den ersten Saisonsieg. Ilshofen dagegen hat die Aufstiegseuphorie in den Liga-Alltag hinüber getragen.
Die Sonntagspartie gegen Berg hat Ilshofen gezeigt, dass es einen deutlichen Leistungsunterschied zwischen Landesliga und Verbandsliga gibt. Die Gäste führten 1:0 und stellten sich extrem clever an, den Vorsprung über die Zeit zu retten. Dazu gehörten auch Nickligkeiten und kleine Fouls, die den Spielfluss der Ilshofener hemmten. Glück für den Aufsteiger, dass sein Spielertrainer Ralf Kettemann ein Freistoßspezialist ist und einen der Standards zum Ausgleich verwerten konnte. „Man kann mit dem Remis leben“, sagt Kettemann.
Für ihn kommt es überraschend, dass sein Team noch ungeschlagen ist. „Aber wir Trainer sind absolut realistisch. Die Jungs sehen, dass sie mithalten können, auch gegen gute Teams. Doch sie wissen auch, dass sie ans Maximum gehen müssen. Das ist ein schmaler Grat.“
Dass das Siegtor fast noch gefallen wäre, wundert Kettemann nicht: „Die Geschichte verläuft oft so. Am Anfang sind alle noch fit in der Birne und in den Beinen. Dann ist es schwer, sich Chancen rauszuspielen. Das ändert sich zum Schluss hin.“
Gemeinsam mit Timo von Berg hat er sich Nagold beim 1:2 in Essingen angeschaut. Kettemann sagt: „Das war nicht repräsentativ, weil fünf Stammspieler gefehlt haben. Dort kann man was holen, aber der VfL hat auch zwei Ex-Profis und viel Qualität.“ Bei Ilshofen fehlen nur die Langzeitverletzten. „Ich kann ein wenig mehr überlegen.“ Die Taktik sei, zuerst einmal zu schauen, was gehe.
Vor der Saison verlor Nagold Topstürmer Daniel Schachtschneider an Reutlingen (Oberliga). „Das kann man nur mit eigenen Jungen auffangen,“ sagt Trainer Sven Hayer. „Wir spielen ordentlich, aber schießen keine Tore. Da brauchen die Jungen Zeit. Man merkt, in manchen Bereichen fehlt noch ein bisschen.“
In der vergangenen Saison holte der VfL in den ersten fünf Spielen null Punkte, dann 22 in Folge. „Wir wissen von Beginn an, dass wir gegen den Abstieg spielen. Wir wollen uns weiter verbessern. Dafür müssen wir etwas tun“, sagt Hayer. Von 18 seiner Spieler haben 14 in der eigenen A-Jugend gespielt. Hayers großes Problem: Er kann derzeit aufgrund Sperren und Verletzungen keinen Außenverteidiger aufbieten.
Info VfL Nagold – TSV Ilshofen, Samstag, 15.30 Uhr