Wenn man das gesamte Spiel in eine Szene packen wollte, dann wäre es eine aus der Mitte der zweiten Halbzeit: Ilshofen kombinierte schnell und gut. Nico Rodewald wurde steil geschickt, legte sich den Ball aber zu weit vor. Doch der Ilshofener setzte nach und eroberte kurz vor der Torauslinie den Ball zurück. Querpass auf Benjamin Kurz, der den Ball für den besser postierten Niklas Wackler ablegte. Dieser tanzte erst einen Gegner aus, schoss – doch Bruchsals Torwart Yannick Merz lenkte den Ball zur Ecke. Was sich Ilshofen selbst erarbeitete und erspielte, riss es sich im nächsten Moment auch wieder ein. „Direkt nach Spielende fühlt es sich schon so an, dass wir zwei Punkte verloren haben“, meinte Trainer Julian Metzger.
Bei windigen, nassen Bedingungen hatte der TSV nahezu die gesamte Spielzeit über die bessere Spielanlage. Doch wenn der 1. FC Bruchsal eine Möglichkeit präsentiert bekam, griff er auch entschlossen zu. So in der 11. Minute. Bis dahin war Bruchsal nicht mal in die Nähe des Ilshofeners Strafraums gekommen. Dann gab es einen Abstimmungsfehler beim TSV und auf einmal lief ein Bruchsaler alleine auf Jonas Wieszt zu. Der konnte zwar den ersten Ball noch klären, doch im zweiten Versuch schoss Albin Sahiti den Ball ins Tor.
Lienert trifft per Kopf
Danach war offensiv wieder wenig von den Gästen zu sehen bis Ilshofen in der 34. Minute erneut eine Einladung aussprach. Ein schlampiges Abspiel von Daniel Schmelzle eröffnete Bruchsal eine Kontergelegenheit, die Kadir Bulut mit einem Pfostentreffer abschloss. Das war Glück für Ilshofen, das zu diesem Zeitpunkt längst ausgeglichen hatte. Benjamin Kurz traf nach einem Pressschlag und hätte drei Minuten später nachlegen können, scheiterte aber mit seinem Volleyschuss.
Nach dem Wechsel schien sich die Waage auf Ilshofens Seite zu neigen. Zwar vergab zunächst zunächst Nico Rodewald, doch den anschließenden Eckball köpfte der wiedergenesene Lukas Lienert ins Netz. Er hatte in der ersten Halbzeit schon die Latte getroffen. Ilshofen bestimmte nun die Partie, ließ den Ball laufen und lud doch den Gegner wieder ein. Ein unnötiges Foulspiel, das zu einem Freistoß führte und schon stand es nach etwas Flipperspiel im Strafraum 2:2 (59.).
Die Schlussphase war sehr emotional. Ilshofen ackerte, fühlte sich mal zu Recht, mal zu Unrecht durch den Schiedsrichter benachteiligt. Kurz vor Schluss traf Maximilian Egner die Latte. Dabei erlitt Gästetorwart Yannick Merz eine tiefe Schnittwunde unterm Auge. Kurz vor Schluss traf Bruchsal noch einmal die Latte. Stani Bergheim, letzte Saison in Ilshofen und nun in Bruchsal, meinte. „Mit dem Unentschieden können beide leben.“ Bruchsal besser, Ilshofen aber weniger.
Quelle: Haller Tagblatt