– und beide können richtig sein. So sagte Göppingens Trainer Gianni Coveli nach dem Spiel. „Wir wussten, dass Ilshofen die Bälle schnell nach vorne bringen will und waren darauf gut eingestellt. Wir haben dem Gegner nur wenige Chancen ermöglicht. Umgekehrt hätten wir das Spiel früher entscheiden können.“
Diese Analyse war durchaus stimmig. Doch auch das, was Ilshofens Trainer Julian Metzger sagte, war ebenso richtig. „Ich hatte ab der 70. Minute das Gefühl, dass wir noch den Ausgleich machen. Außerdem hatten wir zu Beginn gute Möglichkeiten.“
Tatsächlich stimmten beide Aussagen auf ihre Art. Nach den 90 enorm intensiven Minuten ließen die Ilshofener enttäuscht die Köpfe hängen, während es kurze Zeit später laute Jubelschreie aus der Gästekabine zu hören gab.
Ilshofen attackierte früh und brachte damit die Gäste in Verlegenheit. Schon nach wenigen Minuten hatte sich der TSV früh den Ball erkämpft, Benjamin Kurz setzte diesen dann rechts neben das Göppinger Tor. Dieses wurde von dem Haller Bojan Spasojevic gehütet. Für ihn war es der erste Saisoneinsatz. „Das ist eine Art Geschenk für seinen Einsatz, dass er sich hier vor seinen Freunden und Bekannten präsentieren kann“, so Coveli, „er hat seine Sache gut gemacht.“
Nach einer Viertelstunde griff sich Benjamin Kurz an den Oberschenkel. Kurze Zeit später musste er wegen einer Muskelverletzung raus, für ihn kam Niklas Wackler. Damit veränderte sich auch ein wenig die Ilshofener Spielanlage. Statt des schnellen und kräftigen Stoßstürmers spielte nun mit Wackler ein „Mittelfeldwusler“.
Nach und nach kam Göppingen besser ins Spiel, Gian Pero Falcone drosch nach 26 Minuten den Ball nach einem Konter über das Tor. Kurze Zeit später lag das Spielgerät aber darin. Ein Missverständnis sorgte dafür, dass Maximilian Egner relativ unbedrängt eine Flanke in den eigenen Kasten lenkte. Tomislav Ivezic schlug fünf Minuten später einen Mbodji-Kopfball von der Linie – es sollte die beste Ilshofener Chance der gesamten Begegnung sein.
Nach der Pause war es ein harter Kampf, der hin- und herwogte. Jonas Wieszt rettete zweimal bei Göppinger Kontern. Die Gäste wehrten sich gegen die Angriffswellen der Ilshofener, bei denen meist der finale Pass zu ungenau war, um aus Halbchancen gute Gelegenheiten zu kreieren. „Am Ende war es ein Abnutzungskampf“, meinte Gianni Coveli, bei dem der TSV Ilshofen für seinen „wahnsinnigen Aufwand“, wie es Julian Metzger ausdrückte, nicht belohnt wurde.
„Aufgrund der heutigen Leistung hätte ich es durchaus gerne gesehen, wenn der FV Lörrach am Wochenende gekommen wäre“, meinte Julian Metzger zur Spielabsage (siehe Info-Kasten).
Der TSV Ilshofen hätte am Samstag bereits das nächste Heimspiel gegen den FV Lörrach-Brombach bestritten. Doch diese Partie wird verlegt. Grund dafür ist, dass sich einige Spieler mit dem Coronavirus infiziert haben. Das zuständige Gesundheitsamt ordnete Quarantäne für neun Spieler an, was nur für Ungeimpfte gilt. Bei den Lörrachern liegt die Impfquote wohl unter dem Bundesdurchschnitt (62 Prozent), heißt es in der Badischen Zeitung. Die Begegnung in Ilshofen soll am Mittwoch, 20. Oktober, nachgeholt werden.
Quelle: Haller Tagblatt