Nach dem WFV-Pokalspiel Ende Juli treffen der TSV Ilshofen und die Sportfreunde Hall erneut aufeinander. Diesmal geht es um die ersten Punkte.
HARTMUT RUFFER | 12.08.2016
Die Vorbereitung ist mit dem gestrigen Training für beide Mannschaften abgeschlossen. „Höhen und Tiefen“ habe diese gehabt, meint Ilshofens Spielertrainer Ralf Kettemann. Bei den Sportfreunden sei sie „durchwachsen“ gewesen, so Trainer Thorsten Schift.
Während Ilshofen vor schlimmeren Verletzungen verschont geblieben ist, hat Hall den Ausfall von Ali Gökdemir zu beklagen, der aufgrund seiner Meniskusverletzung ein Vierteljahr fehlen wird. „Im WFV-Pokal-Spiel gegen uns war er richtig stark“, lobt Kettemann den ehemaligen Nationalspieler Aserbaidschans. In dieser Begegnung verletzte sich Gökdemir kurz vor Ende der Verlängerung. Nun muss Thorsten Schift dessen Position neu besetzen. Vier Möglichkeiten hat er, keine ist älter als 20 Jahre alt: Jonas Düll, Dominik Schäfer, Joshua Voigt oder Thomas Wagner kommen dafür infrage. Schift wollte noch das gestrige Abschlusstraining abwarten und dann entscheiden. Außerdem muss er auf Philipp Wolf (grippaler Infekt), Kevin Lehanka (Schambeinverletzung) und Neuzugang Abdusamed Akin verzichten, der aus privaten Gründen in der Türkei ist. „Mit Verletzungen muss man leben“, meint Schift, „dafür haben wir einen breiten Kader“. Immerhin schafft es wohl Siegfried Waldbüßer nach seinem Muskelfaserriss wieder auf die Bank. Zu 90 Minuten wird es aber nicht reichen. Lamar Yarbrough und Bastian Joas sind angeschlagen. Bei ihnen könnte es aber zum Einsatz reichen.
Beim TSV Ilshofen ist die Liste der Angeschlagenen kürzer. Mit Ralf Kettemann und Tamas Herbaly umfasst sie zwei Namen. Der Spielertrainer konnte zuletzt nicht trainieren. Er ist skeptisch, ob es für ihn bis morgen reichen wird. Daniel Schmelzle hingegen wird spielen können. Er hatte im WFV-Pokalspiel in Hall eine starke Fußprellung erlitten.
Die beiden Teams kennen sich gut. „Wir werden uns nicht gegenseitig überraschen können“, glaubt Kettemann. „Die Spielweisen wird weder der eine noch der andere über Nacht ändern.“ Das sieht Schift ähnlich. „Ilshofen legt Wert auf viel Ballbesitz im Mittelfeld. Wir müssen verhindern, dass der TSV dann in die letzte Zone vors Tor kommt.“ Umgekehrt will Hall den Ball aus der Abwehr schnell in die Sturmspitze bewegen. „Da treffen zwei unterschiedliche Spielphilosophien aufeinander“, fasst Schift zusammen.
Beiden ist die Vorfreude anzumerken. Die Haller Mannschaft sei in den letzten Wochen gut zusammen gewachsen, ein Teamgeist habe sich gebildet, so Schift. Für die Gegenseite gelte das auch. Mit dem Derby zum Saisonauftakt „ist man vielleicht ein bisschen stärker motiviert“, meint Kettemann. „Aber man muss versuchen, kühlen Kopf zu bewahren.“
Das WFV-Pokalspiel vor zwei Wochen (0:2 nach Verlängerung für Ilshofen) war intensiv, aber fair. Beide Mannschaften streben in dieser Saison eine Platzierung im oberen Bereich an. Die Haller wollen unter die ersten drei, beim TSV Ilshofen spricht man von „oben mitspielen“.
Zusatzinfo
Früher Spielbeginn
Uhrzeit Das Derby ist das inoffizielle Eröffnungsspiel der Verbandsliga-Saison. Es wird bereits um 14 Uhr angepfiffen. Diese Uhrzeit war in der vergangenen Saison schon die Standardzeit bei Haller Heimspielen, Ilshofen zieht nun nach. „Man hat einfach noch mehr vom Tag“, meint Ilshofens Sportlicher Leiter Dario Caeiro. Spielertrainer Ralf Kettemann sieht die neue Anstoßzeit mit einem Augenzwinkern: „Bis jetzt wusste man nicht, was man direkt nach dem Mittagessen tun soll.“ Nun könne man direkt zum Fußball gehen.
Die Organisatoren rechnen mit mindestens 600 Besuchern. Es wird mehrere Kassen geben.