Die Ilshofener Fußballer sind nach Hall die Nummer 2 im Altkreis. Doch knapp dahinter rangiert der Tura. Dabei erlebte Untermünkheim eine turbulente Vorrunde. Ilshofen hat mit mangelnder Cleverness zu kämpfen.
Seit dieser Runde ist der Tura nicht mehr der Alleinunterhalter der Region in der Landesliga. Mit dem Aufsteiger aus Ilshofen hat er einen ernsthaften Konkurrenten bekommen.
Am sechsten Spieltag kreuzten sich die Wege der beiden Teams in der Tabelle und für den Tura ging es nach unten. Trainer Werner Rank verabschiedete sich, sein Co Alexander Maul stieg zum Chef auf. Seitdem hat sich Untermünkheim stabilisiert – und es ist wieder ein Team auf und neben dem Platz zu sehen. „Das ging schneller, als wir es erwartet hatten“, sagt Teammanager Walter Kolb. Nun rangieren Ilshofen (Platz 7) und Untermünkheim (9) in der Tabelle dicht beieinander. Doch es gibt erhebliche Unterschiede.
Turas Serie: nur drei Spiele ohne Pleite hintereinander
Ilshofen verfügt über die zweitbeste Abwehr, aber hat von den zehn besten Landesligateams den schlechtesten Sturm mit 25 Treffern – davon gehen neun auf das Konto des erst 18-jährigen Benjamin Kurz. Untermünkheim besitzt die drittschlechteste Abwehr der zehn Besten, beim Angriff ist man Durchschnitt. Fabian Czaker hat elf Tore erzielt. Auffällig: Beide Teams besitzen einen Toptorjäger, der zweitbeste Stürmer folgt erst mit großen Abstand – beim Tura Semih Dalyanci und Jan Schreiner mit jeweils fünf, in Ilshofen Sebastian Mechnik und Duane Collins mit jeweils vier Toren. Dadurch ist vor allem Ilshofen in der Offensive ausrechenbar, da Kurz meist erst Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt wird und davor Collins als Alleinunterhalter im gegnerischen Strafraum wirkt.
Untermünkheim agiert sehr wechselhaft. Bisher gab es als beste Serie nur drei Partien ohne Niederlage hintereinander. Vor allem über die Heimschwäche des Tura (14 Heimtore) macht sich Teammanager Kolb Gedanken. Ilshofen hat zwar auch nur drei Heimtreffer mehr erzielt, aber immerhin eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage hingelegt. TSV-Teammanager Dario Caeiro sagt: „Wir haben die Vorrunde überraschend positiv und überdurchschnittlich gut abgeschlossen. Wir konnten in jedem Spiel mithalten, sind nicht unter die Räder gekommen. Aber wir können noch dazulernen.“ Dies betrifft auch die fehlende Cleverness. Ilshofen kassierte mehrmals kurz vor Schluss das Ausgleichstor.
Caeiro weiß, dass es im Sturm klemmt. Er glaubt allerdings nicht daran, dass es in der Winterpause die Möglichkeit zu einer passenden Neuverpflichtung gibt. Dafür könnte es auf den Außenbahnen eine Option geben.
Tura-Teammanager Walter Kolb hat eine stürmische Vorrunde erlebt: „Es war ein schwieriger Saisonbeginn. Mitentscheidend für die Krise war die Partie am 14. September in Rutesheim. Wir haben gut gespielt, mehrmals geführt und dann 4:5 verloren.“ Zum wiederholten Male zerfiel das Team damals in mehrere Grüppchen. Ältere Spieler kritisierten jüngere, drohten mit ihrem Wechsel zu anderen Vereinen. „Vieles hat nicht gepasst. Inzwischen ist so einiges besser“, beschreibt Kolb die damalige Situation. Wer weiß, wie lange der Vereinsvorstand Trainer Rank noch den Rücken gestärkt hätte, wenn dieser nicht aus privaten Gründen von sich aus zurückgetreten wäre. Am 24. September war es so weit. Seitdem hat sein Nachfolger Maul aus zehn Partien eine Bilanz von fünf Siegen, einem Remis und vier Niederlagen (Ranks Bilanz aus sechs Partien: 2/1/3).
Viel wichtiger für Spieler und Verantwortliche ist Mauls Umgang mit den Spielern und seiner Arbeit. „Wir wussten von Maul als Vertretung von Rank, dass er ein gutes Training macht“, sagt Kolb. Dies findet öfters nur zweimal pro Woche statt, Ilshofen trainiert dreimal. Die Beteiligung liegt beim Tura teilweise bei sechs bis sieben, beim TSV normalerweise bei 15 Spielern pro Einheit.
Quelle: swp.de | SEY | 27.11.2013