TSV Ilshofen vs TSG Backnang 3:2
Flutlichtspiele haben ihren eigenen Reiz: Nach der Pause fallen alle Tore. Der TSV Ilshofen feiert am Volksfestwochenende nach einem verdienten Sieg gegen die TSG Backnang die Tabellenführung.
Co-Trainer Geza Taschner zeigte sich vor der Partie optimistisch: „Die Jungs haben auf dem Kunstrasen gut trainiert.“ Tatsächlich spielte der Spitzenreiter und Aufsteiger Ilshofen mit sehr viel Einsatz und Leidenschaft. Die mehr als 300 Zuschauer – darunter viele in Tracht für den folgenden Gang auf das Crailsheimer Volksfest – sahen in der ersten Halbzeit eine intensive Partie. Viele Zweikämpfe prägten die Begegnung. Zum ersten Mal gefährlich wurde es nach neun Minuten, als Backnangs Torwart Zimmermann nach einer abgewehrten Ecke den Ball über die Latte lenkte.
Ilshofen versuchte durch schnelle tiefe Pässe nach vorne zu kommen. Besonders über die linke Seite und Mert Sipahi gelang das, allerdings ohne große Torgefahr zu erzeugen. Nach knapp einer halben Stunde hatte Backnang seine bis dahin stärkste Phase. Mario Marinic sah, dass Ilshofens Torwart Jürgen Groß etwas zu weit vor seinem Tor stand. Der Lob ging nur knapp über die Latte – die Backnanger Bank war bereits zum Jubeln aufgesprungen. Kurz darauf flog Jürgen Groß an einer Flanke vorbei, der Ball jedoch ebenfalls an Freund und Fein ins Toraus.
Die Mannschaft von Gästetrainer Markus Lang versteckte sich keineswegs und nahm den Kampf an. Ilshofen spielte kurz vor der Pause einen seiner Trümpfe aus: die Schnelligkeit. Benjamin Kurz wurde auf der rechten Seite steil geschickt. Er rangelte mit seinem Gegenspieler, der zu Boden ging – sehr leicht, so die Meinung vieler Zuschauer, die ihrem Unmut lautstark Luft machten. Kurz darauf bediente Simon Wilske im Strafraum Benjamin Kurz, der allerdings den Ball in den Ilshofener Nachthimmel feuerte.
Nach dem Wechsel wurde es turbulent. Erst lenkte Jürgen Groß fantastisch einen Ball an die Latte, dann war Zeit zum Jubeln. Lukas Lienert köpfte einen Kettemann-Eckball ins Tor. Fünf Minuten später konterte Ilshofen. Florian Maas bediente Benjamin Kurz – 2:0. Das 3:0 erfolgte nach ähnlichem Muster: Diesmal war es Ralf Kettemann, der Kurz auflegte. Der Jubel war noch nicht verklungen, da hob Mario Marinic nach einem Missverständnis in der Ilshofener Abwehr den Ball ins Netz. Auf einmal war der Tabellen-Dritte wieder im Spiel. Die Körpersprache stimmte wieder. Prompt fiel fünf Minuten vor dem Ende der Anschlusstreffer. Marcel Zimmermann traf aus dem Gewühl heraus. In den letzten Minuten wurde auf und neben dem Platz gezittert. Doch es reichte: Der TSV Ilshofen gewann mit 3:2. Der Aufsteiger bleibt nach dem fünften Spieltag in der Verbandsliga auf dem Platz ganz oben im Tableau.
Tore: 1:0 Lukas Lienert (63.), 2:0, 3:0 Benjamin Kurz (68., 74.), 3:1 Mario Marinic (75.), 3:2 Marcel Zimmermann (85.)
TSV Ilshofen: Jürgen Groß, Patrick Frey, Mert Sipahi, Paul Weber, Julian Riedl, Benjamin Kurz, Florian Maas, Ralf Kettemann, Thomas Wenzel, Simon Wilske, Lukas Lienert.
Bilder gibts unter www.tsvilshofen-fussball.de/bilder
Schon gehört?
Beim 3:2-Erfolg des TSV Ilshofen am Freitag in der Verbandsliga gegen die TSG Backnang war Ilshofens Spielertrainer Ralf Kettemann unfreiwillig leichter unterwegs. Unter der Woche plagte ihn ein Magen-Darm-Virus. „Als ich mich am Freitag auf die Waage gestellt habe, hatte ich vier Kilogramm verloren“, berichtete Kettemann ausgepumpt nach dem Spiel. Beim Abschluss-Training am Donnerstag muss er nicht den besten Eindruck hinterlassen haben. „Ich hätte nie gedacht, dass er spielen kann“, bekannte Teammanager Dario Caeiro. Auch der Spielertrainer selbst zweifelte etwas, letztlich lief er doch auf – mit Erfolg. Nicht nur war ihm die Schwächung von außen kaum anzumerken, er bereitete auch noch zwei Treffer vor. Beim 1:0 schlug er die Flanke auf den Kopf von Lukas Lienert, das 3:0 legte er Benjamin Kurz auf. Dank des Siegs bleibt Ilshofen Tabellenführer. Das sollte auf dem Crailsheimer Volksfest gefeiert werden. Wahrscheinlich sei er dabei, meinte Kettemann. Der sofortige Gang ins Bett wäre ihm vermutlich lieber gewesen.