Impfthema all gegenwärtig

Masken in der Kabine oder im Bus auf der Fahrt zum Auswärtsspiel tragen und sich vor dem Training mit einem QR-Code einchecken und sich regelmäßig testen lassen. All dies gehört mittlerweile zur Routine von Mannschaftssportlern, weil die Pandemie noch immer das gesellschaftliche Leben zum Großteil bestimmt, so auch im Sport. Was im Gegensatz zum vergangenen Jahr nun Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität macht, ist das Vorhandensein von Impfstoffen. Doch wie groß ist der Impffortschritt bei den Mannschaften?

„Bei uns im Team gibt es noch sechs Personen, die noch nicht geimpft sind. Der Rest ist entweder schon geimpft oder genesen“, erklärt Dario Caeiro, Vorstand Fußball des TSV Ilshofen. Der TSV ist als Oberligist der am höchsten Spielende Fußballverein aus Hohenlohe. 30 Leute gehören zum Kreis der Mannschaft (Spieler + Betreuer), was einer Impfquote von 80 Prozent entspricht. Die Spieler hätten sich selbst um die Impftermine gekümmert, bei einem Akteur habe der Verein geholfen, einen Termin im Impfzentrum in Wolpertshausen zu bekommen. „Wir sind auf die Leute zugegangen, aber wir haben nicht gesagt, ihr müsst unbedingt euch impfen lassen. Wenn am Ende einer sagt, er möchte es nicht machen, dann ist es seine Entscheidung“, sagt Caeiro. Die meisten Spieler hätten sich aber sowieso nicht nur wegen des Fußballs mit dem Thema Impfung beschäftigt, da die Ilshofener Spieler noch andere Hauptberufe haben. Getestet werden vor jedem Training nur die nicht-geimpften Team-Mitglieder. In der Oberliga ist es auch wieder in dieser Saison zu Spielabsetzungen gekommen, weil bei anderen Mannschaften es Corona-Verdachtsfälle oder sogar bestätigte Corona-Fälle gab. Betroffen waren der SSV Reutlingen, der Göppinger SV, die Stuttgarter Kickers und die TSG Backnang. „Da ist vom Spielplan her schon ordentlich Druck auf dem Kessel“, sagt Dario Caeiro, der sich in seiner Annahme bestätigt fühlt, lieber erstmal eine Vorrunde zu absolvieren und dann zu schauen, was zeitlich noch möglich ist. Die Mehrzahl der Oberliga-Vereine hat aber vor der Saison dafür plädiert, eine komplette Runde mit 38 Spieltagen durchzuziehen.

Nur Einzelquarantäne

Für die Footballer der Schwäbisch Hall Unicorns beginnen an diesem Wochenende die Playoffs, also die entscheidende Phase der Saison. Bei den Einhörnern seien 90 Prozent der Teammitglieder vollständig geimpft, teilt Unicorns-Pressesprecher Axel Streich mit. „Schon in der frühen Phase im April (ab Risikogruppe 3) haben wir dazu aufgerufen, dass sich diejenigen, die zum Beispiel wegen Vorerkrankungen dazu berechtigt waren, zur Impfung gehen sollen. Später haben wir immer zur Impfung animiert und im Mai hat uns auch einmal ein mobiles Impfteam nach einem Spiel im Optima-Sportpark besucht“, erklärt Streich. Die Mannschaft werde vor jedem Mittwochs-Training getestet, unabhängig vom G-Status (also auch Geimpfte und Genesene).  Bei den Spielen gelten die Vorgaben des Verbandes, die ebenfalls einen Test unabhängig vom G-Status vorschreiben und maximal 75 Personen in der Teamzone erlauben. Durch den Test am Mittwoch und maximal 24 Stunden vor einem Spiel wird die Mannschaft in einer Spielwoche also zweimal getestet, auch genesene und geimpfte Spieler und Betreuer. Und was passiert, wenn eine Mannschaft während der Playoffs in Quarantäne müsste? Droht dann ein Spielausfall oder sogar ein automatisch verlorenes Spiel? „Grundsätzlich wäre ein Nachholtermin möglich, weil es ein spielfreies Wochenende zwischen Halbfinale und German Bowl gibt. Würde natürlich auch etwas von der Quarantäne-Frist abhängen“, schreibt Axel Streich. „Die Erfahrung aus der Punktrunde hat aber gezeigt, dass das Risiko einer Mannschafts-Quarantäne extrem niedrig ist. Es gab in dieser Saison mehrere Corona-Fälle an verschiedenen GFL-Standorten. In keinem Fall haben diese allerdings zu einer Mannschafts-Quarantäne, sondern nur zu Einzelquarantäne geführt“, teilt Axel Streich weiter mit.

Und wie sieht die Lage bei der einzigen Profi-Mannschaft der Region, den Basketballern der Hakro Merlins Crailsheim aus? „Die Impfquote liegt bei BBL-Spielern, Trainern, Betreuerstab und Mitarbeitern bei 100 Prozent“, erklärt Andre Ufer, Leitung Medien und Kommunikation, bei den Hakro Merlins Crailsheim. Auch bei den Zauberern haben sich die Profis selbst um ihre Impftermine gekümmert.

Von der Testpflicht befreit

Ein weiterer Aspekt, bei dem Corona und die Impfungen eine Rolle gespielt haben, war die Spielersuche in diesem Sommer. „Der Impfstatus war definitiv ein Kriterium bei der Rekrutierung. Wir haben nur Spieler verpflichtet, die bereits vollständig geimpft waren“, verdeutlicht Ufer. Getestet werden müssen die Merlins-Spieler im Prinzip nicht. „Da bei uns alle vollständig geimpft sind, sind wir aktuell von der Testpflicht befreit. Bei minimalen Anzeichen einer Erkältung oder Unwohlseins, werden diejenigen aus dem Trainingsbetrieb genommen und unverzüglich isoliert und getestet“, teilt Andre Ufer mit.

Quelle: Haller Tagblatt