Unter ungewöhnlichen Umständen bestreitet der TSV Ilshofen sein Gastspiel beim SV Zimmern. Trainer Ralf Kettemann sieht es als Herausforderung an.
Weit sind die Wege, die die Teams in der Verbandsliga teilweise zurücklegen müssen. Der TSV Ilshofen muss beispielsweise zum nächsten Spiel mehr als 200 Kilometer nach Zimmern (Landkreis Rottweil) reisen. Was an Wochenenden zum Gewöhnlichen gehört, wird jedoch an einem Werktag wie am morgigen Mittwoch zum logistischen Problem.
„Zwei Drittel der Mannschaft hat für dieses Spiel einen Tag Urlaub nehmen müssen“, verdeutlicht Ilshofens Trainer Ralf Kettemann. Um genügend Zeitpuffer für die Anfahrt zu haben – es geht über die staubekannte A 81 im Stuttgarter Raum – setzt sich der Ilshofener Tross schon um 13.30 Uhr in Bewegung. Groß lamentieren will Ralf Kettemann über die Spielansetzung nicht: „Es hilft nicht, da Energie reinzustecken. Wir sehen es als Herausforderung.“
Ob das Heimrecht ein Vorteil sein könne, weiß Patrick Fossé nicht. Der Trainer des Aufsteigers SV Zimmern bezeichnet die Ansetzung eines Spiels unter der Woche in der Urlaubszeit dennoch als „unglücklich“. Vom kommenden Gegner Ilshofen weiß Fossé recht wenig. „Für uns ist Ilshofen ein unbeschriebenes Blatt.“ Ralf Kettemann geht es ähnlich, schließlich haben sich die Wege der beiden Vereine bislang noch nicht gekreuzt. Fossé hat sich bei Trainerkollegen Infos über Ilshofen eingeholt. „Sie haben in der vergangenen Saison eine tolle Runde gespielt. Das wird ein schwieriger Gegner.“ Mit dem Saisonstart (ein Punkt aus drei Spielen) ist er nicht zufrieden – zumindest was die Punktausbeute betrifft. „Die Leistungen waren aber in Ordnung. Als Neuling haben wir noch Lehrgeld bezahlt. Schon kleine Fehler werden in der Verbandsliga bestraft.“ Fossé ärgert sich noch immer über den Ausgleich im letzten Spiel gegen Albstadt. In der 94. Minute erzielten die Albstädter das 1:1.
Ralf Kettemann bezeichnet den Saisonbeginn mit den Worten „passt schon“. Im Pokal habe man viel ausprobiert. Das Aus in der zweiten Runde des WFV-Pokals in Neckarrems sei kein Beinbruch gewesen. Auch gegen die Sportfreunde Hall könne man verlieren.
Nach dem ersten Sieg gegen Wangen stand gestern Abend noch eine Trainingseinheit auf dem Programm. Eine Mischung aus Regeneration und Belastung war der Inhalt. Gegen Zimmern will Kettemann mit seiner Mannschaft ihr eigenes Spiel durchbringen und sich nicht nach dem Gegner richten. Zimmerns Trainer Michael Fossé richtet den Fokus auf die Verteidigung, seine Eilf soll „hinten gut stehen, aber auch mutig nach vorne spielen“. Einen möglicherweise defensiven Gastgeber fürchtet Kettemann nicht, denn Ilshofen sei es gewohnt, gegen die Teams, die sich in der eigenen Hälfte verbarrikadieren, zu spielen.
Der TSV-Trainer sieht bei den Ilshofener Leistungen noch Luft nach oben, wobei dieser Aspekt laut Kettemann ebenso auf alle anderen Teams in der Liga zutrifft. „Ich weiß, dass wir noch besser spielen können. Dazu müssen wir an den Abläufen arbeiten.“ Wie lange dieser Prozess noch dauern werde, hänge von vielen Faktoren, beispielsweise Verletzungen oder Sperren, ab. Für das Spiel in Zimmern stehen Kettemann alle Akteure zur Verfügung.
Info SV Zimmern – TSV Ilshofen, Mittwoch, 18.30 Uhr
VIKTOR TASCHNER 30.08.2016