Hohenloher Hallenmasters: TSV Crailsheim holt sich den Titel

Tolle Spiele beim Endturnier – Ausweitung ins Bayerische?

Was wurde nicht alles getuschelt wegen der vermeintlich sinkenden fußballerischen Qualität des Hohenloher Hallenmasters und wegen des Fernbleibens einiger großer Vereine. Doch wer gestern das Turnier in der Crailsheimer Großsporthalle verfolgte, musste sein Kommen nicht bereuen.

„Dass alle Vereine ihre beste Mannschaft geschickt haben, hat das Turnier deutlich aufgewertet“, freute sich Waldtanns Trainer Martin Brenner. Ralf Kettemann beim TSV Ilshofen (Verbandsliga), Tim Meßner beim TSV Crailsheim (Landesliga), Michael Eberlein bei der Spvgg Satteldorf (Landesliga), Philipp Minder beim SSV Gaisbach (Bezirksliga), Frederik Heynold beim TSV Dünsbach (Bezirksliga), der mit fünf Treffern bester Torschütze des Masters wurde – Namen, die exemplarisch für guten Hallenfußball stehen. „Wirklich ein ­großes Lob an alle Mannschaften, dass sie mit solch guten Spielern gekommen sind“, betonte ­Turniermitorganisator Sebastian Karg.

Untermünkheim ohne Punkt

Martin Brenner war mit seiner Truppe, die in der Kreisliga B3 spielt, zwar nach der Vorrunde ausgeschieden – in der anderen Gruppe musste der Bezirksligist Tura Untermünkheim ohne Punktgewinn die Segel streichen –, aber er freute sich über zwei Punkte aus vier Spielen. Gegen den Bezirksligisten Gaisbach, der Turnierdritter wurde, und gegen den B-Liga-Konkurrenten Tiefenbach hieß es am Ende jeweils 0:0. „Wir haben nur sechs Gegentore kassiert. Es war einfach toll, dabei zu sein. Auch weil es ein sportlich fairer Umgang mit den anderen Mannschaften war. Uns hat keiner von oben herab behandelt“, sagte Brenner.

Turniermitorganisator Lars Schaborak erklärte, dass es viel Spaß gemacht habe, zuzuschauen, und dass sich das neue Turnierformat mit Viertelfinale bewährt habe. „Da hat auch ein unterklassiger Verein die Chance weiterzukommen, das sorgt für Abwechslung“, so Schaborak. Der SV Ingersheim (Kreisliga A) scheiterte im Viertelfinale mit 0:3 am Landesligisten TSV Crailsheim, der SV Tiefenbach (Kreisliga B3) mit 0:2 am Verbandsligisten TSV Ilshofen.

Diese beiden höherklassigen Vereine setzten sich in ihren Halbfinalspielen durch und zogen ins Finale ein. Crailsheim bezwang den TSV Dünsbach (Bezirksliga) 2:1, Ilshofen den SSV Gaisbach nach Neunmeterschießen mit 5:4.

Im Endspiel verhinderte der TSV Crailsheim mit dem überzeugenden 3:0-Sieg gegen Ilshofen dann den vierten Triumph des Verbandsligisten in Folge beim Hallenmasters. Zwei Tore von Tim Meßner und ein Treffer von Tamas Herbaly verhalfen den Horaffen zum Erfolg. Crailsheims Trainer Michael Gebhardt lobte aber ausdrücklich noch seinen jungen Torhüter Lars Albig, der vor allem im Finale eine klasse Leistung gezeigt hatte. „Wir haben heute einen tollen Turniertag erwischt und unsere fußballerische Qualität gezeigt. Im Finale hatten wir natürlich auch ein bisschen Glück, aber das gehört dazu. Wichtig war auch, dass man gesehen hat, dass jeder Spaß hatte zu kicken. Ich denke, es war ein sehr gutes Turnier dieses Jahr!“

Ausweitung ins Bayerische?

Und im nächsten Jahr könnte es sogar noch aufgewertet werden. Die beiden jungen Turnierorganisatoren überlegen, ob sie das Teilnehmerfeld eventuell ins bayerische Grenzgebiet ausweiten und zum Beispiel die Spvgg Ansbach (Bayernliga Nord), die Spfr Dinkelsbühl (Kreisliga) oder den TuS Feuchtwangen (Landesliga Nordwest) einladen. „Wir wollen das Hallenmasters auf jeden Fall am Leben halten“, betonte Sebastian Karg.

Vielleicht springen ja auch die ferngebliebenen höherklassigen Vereine aus Hohenlohe wie die Verbandsligisten FSV Hollenbach, Spfr. Schwäbisch Hall und TSG Öhringen wieder auf. Und auch bei den Bezirksligisten sollten doch mehr als die sieben Vereine melden, die dieses Jahr am Bezirksliga-Endturnier teilgenommen haben. „Es geht ja auch anders: Wir haben uns sehr gefreut, dass der SV Großaltdorf (Kreisliga B3; Anm. d. Redaktion) dieses Jahr unbedingt mitspielen wollte, obwohl er die Jahre zuvor nicht am Start war“, sagte Sebastian Karg.