Erst siegen, dann die Hochzeitsfeier aufmischen – TSV Ilshofen vs TSV Essingen, 26.11.16, 14 Uhr

Für Platz 9 oder 10 ist dieser Kader zu gut“, stellt Ralf Kettemann unmissverständlich klar. Dem Spielertrainer des TSV Ilshofen ist bewusst, dass sein Team zum Ende des Jahres 2016 die Chance hat, sich doch noch in den Regionen zu platzieren, in denen sich der Verein vor Saisonbeginn gerne gesehen hat.

Da tat der 6:0-Erfolg im Derby bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall natürlich gut. „Es lief alles für uns. Wir machen ein schnelles Traumtor, spielen weiter gut und überstehen auch die beiden ansatzweise brenzligen Situationen. Und dann machen wir noch vor der Pause zwei weitere Traumtore“, fasst Kettemann zusammen.

Essingen ist angeschlagen

Doch auch wenn der Derbyerfolg noch etwas nachhallt: „Wenn wir gegen Essingen nicht gewinnen, bringt uns der 6:0-Sieg überhaupt nichts.“ Die Gäste kommen personell stark angeschlagen nach Ilshofen. Daniel Eisenbeiß, Mario Hohn, Benjamin Schiele und Tim Ulrich Ruth. Viel schlimmer aber ist die Tatsache, dass der TSV in den vergangenen beiden Spielen zehn Tore kassiert hat. Sind die fünf gegen den Primus Freiberg vielleicht noch erklärbar gewesen, so haben die weiteren fünf gegen den FC Albstadt doch für lange Gesichter gesorgt. Nach dem 1:5 war Trainer Norbert Stippel auch als Psychologe gefragt. Er redete viel mit seinen Schützlingen, auch mit den erfahrenen Spielern Simon Köpf und Stani Bergheim. „Da habe ich wieder gemerkt, wie feinfühlig die beiden sind, vor allem im Umgang mit den anderen Spielern. Da kommt jetzt keiner auf die Idee, mit der Keule dazwischen zu hauen“, freut er sich. Bergheim war beim 1:5 gegen Albstadt noch verletzt, sein Einsatz morgen in Ilshofen ist nicht gesichert.

Ilshofen hat in der laufenden Saison ebenfalls viele kuriose Ergebnisse abgeliefert. „Es sind zu viele Tore gefallen – auch für uns“, meint Kettemann dazu. Dennoch hat es seine Mannschaft mittlerweile geschafft, in der Defensive stabiler zu stehen – die Ausnahme bildet das 3:5 gegen Sindelfingen, das ebenfalls das Prädikat „vogelwild“ verdient. Kettemann glaubt, dass sein Team einen Schritt nach vorne gemacht hat, „als Ganzes, aber auch jeder Einzelne“, ist er überzeugt. Davon sollen sich die Zuschauer nun gegen Essingen überzeugen können.

Vor Beginn der Saison noch als ein Anwärter auf die vorderen Plätze angesehen, ist Essingen mittlerweile ins hintere Mittelfeld abgerutscht. Den Blick nach oben richtet die Mannschaft von Trainer Norbert Stippel nicht mehr. „Alle müssen noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren, damit wir uns ordentlich aus diesem Jahr verabschieden können“, lautet die Forderung des Essinger Trainers. Denn wenn auch die vergangenen vier Wochen nicht sehr positiv waren, habe es auch viel Gutes gegeben.

Für Ilshofen soll es aber auch ein gelungener Jahresabschluss werden. „Das letzte Spiel ist immer etwas Besonderes“, meint Kettemann. Zumal sich die Truppe gerne noch als „Partycrasher“ betätigen möchte. Der verletzte Ramazan Kandazoglu heiratet morgen. Seine Teamkollegen wollen mit weiteren drei Punkten auf der Feier auftauchen.