Nach dem Spiel am Dienstag in Göppingen war die Laune beim TSV Ilshofen ziemlich gut. Denn dank des durchaus überraschenden 3:2-Erfolgs waren die Nichtabstiegsplätze zwar nicht in unmittelbarer Nähe, aber in Sichtweite. Doch am Samstagnachmittag folgte nun die Ernüchterung. Denn gegen den SSV Reutlingen war wenig von der Entschlossenheit und der Leidenschaft des Göppingen-Spiels zu sehen. Mit dem 1:3 war der Gastgeber letztlich noch gut bedient.
Weil die Begegnung gegen Reutlingen als Risikospiel eingestuft wurde, musste der TSV nicht nur in Vorleistung gehen und Absperrgitter und einige Dinge mehr organisieren, er konnte zudem auch nicht auf dem zuletzt präferierten Kunstrasen spielen. Viel Aufwand wegen rund 40 mitgereister Reutlinger Fans, die während der Partie vor allem deshalb auffielen, weil sie ununterbrochen sangen, manches Mal wirkte das fast schon monoton.
Nach zehn Minuten durften die SSV-Anhänger das erste Mal jubeln. Eine gute Kombination über die linke Seite schloss Tim Schwaiger gekonnt ab. Die Ilshofener standen dabei zu weit von ihren jeweiligen Gegnern entfernt. In der Folge hatte der TSV Ilshofen zwar durchaus Ballbesitz, konnte aber daraus keine Gelegenheiten erzielen. So verrannen die Minuten. Reutlingen dagegen hatte in der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte gleich mehrfach gute Gelegenheiten.
Vor allem Jovan Djermanovic schlug sich gleich mehrfach die Hände ins Gesicht. Erst scheiterte er an Torhüter Marc Göltenboth (30.), dann wurde er nach einem Konter von Tim Schwaiger bedient und stand vor dem leeren Tor. Doch er platzierte den Ball an den Pfosten (40.). Und kurz darauf rettete Marc Göltenboth gleich zweimal gegen Tim Schwaiger.
Mit einem Doppelwechsel wollte Ilshofens Trainer Ramazan Kandazoglu Schwung in das TSV-Spiel bringen: Eberlein und Esau kamen für Upstas und Rodewald. Doch es änderte sich wenig. Der ehemalige Zweitligist ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. In den letzten 15 Minuten passierte viel, auch wenn es die Statik des Spiels nicht veränderte. Reutlingen traf die Latte, dann wurde Sascha Esau rüde gefoult, musste vom Platz und wurde ins Krankenhaus gebracht. „Anscheinend nichts gebrochen, er kann wieder normal laufen“, berichtete Ramazan Kandazoglu am Abend.
Viel los in der Schlussphase
In der 77. Minute wollte Jannis Schlosser zu Torwart Marc Göltenboth zurückpassen. Allerdings stand der Reutlinger Muhamed Sanyang im Weg. Der war zwar überrascht, nutzte aber das Geschenk zum 0:2. Zu was der TSV in der Lage sein kann, zeigte er in der 84. Minute. Nach einem Ballgewinn schalteten die Ilshofener schnell um. So kam Jonas Lausenmeyer in eine gute Schussposition und traf aus knapp 18 Metern zum 1:2. Die aufkeimende Hoffnung wurde aber nur drei Minuten später zerstört, als Reutlingen die hoch stehende Ilshofener Hintermannschaft aushebelte und Muhamed Sanyang zum zweiten Mal traf (87.).
Die Enttäuschung saß tief nach dem Schlusspfiff, Gleich mehrere Ilshofener lagen minutenlang auf dem Rasen. Ramazan Kandazoglu stellte klar. „Das war eine schlechte Leistung.“ Vier Spiele sind es noch. Ilshofen muss sechs Punkte aufholen, um nicht abzusteigen. Rechnerisch ist das zwar noch möglich, aber die Mission tendiert stark in Richtung unmöglich.
Quelle: Haller Tagblatt