Ilshofen im Abstiegskampf

TSV Ilshofen vs. SpVgg 07 Ludwigsburg 3:4

Der TSV geht schweren Zeiten entgegen. Beim 3:4 gegen Ludwigsburg sieht Stammtorhüter Peter Hartbrich die rote Karte und ist gesperrt. Ilshofen hat als Elfter nur drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Viele der 200 Zuschauer stöhnen in der 70. Minute auf. Der Ilshofener Spielertrainer Ralf Kettemann sieht die gelb-rote Karte wegen Meckerns. Den ersten gelben Karton hatte er sich erst drei Minuten zuvor wegen des gleichen Verhaltens eingehandelt. „Mensch, jetzt verlieren wir noch!“, ruft TSV-Finanzmanager Timo von Berg.

Noch ist es nicht so weit. Die Gastgeber führen 3:2 und haben vor allem in den ersten 30 Minuten ein tolles Spiel gezeigt. „Wir wussten gar nicht, was wir machen sollen“, sagt Spvgg-Trainer Detlef Olaidotter nach der Partie. „Ilshofen hat uns keine Chance gelassen. Wir können froh sein, dass der TSV nicht für die Vorentscheidung gesorgt hat.“ Vor allem über den griechischen Stürmer Georgios Iakovakis macht Ilshofen Druck über die linke Seite. Olaidotter muss bereits in der 23. Minute die erste Auswechslung vornehmen und den Defensivverbund umstellen.

Davor zeigen die Gastgeber ihren gepflegten Offensivfußball. In der 5. Minute springt Abwehrspieler Jochen Bartholomä nach einer Ecke am höchsten und trifft zum 1:0. Paul Weber, der am Samstag nicht zu halten ist, übersprintet in der 17. Minute die Spvgg-Abwehr und lässt dem Gästetorwart Mario Frey beim 2:0 keine Chance. In der 28. Minute zeigt Kettemann bei einem Freistoß aus 28 Metern seine Gefährlichkeit, doch Frey kann parieren.

Kurz vor der Halbzeit der Schock für Ilshofen: Ludwigsburg erzielt mit der ersten Chance den Anschluss zum 1:2. Niko Grellmann schickt Sebastian Rief, der TSV-Keeper Peter Hartbrich aus 20 Metern überwindet. Duane Collins kann den alten Abstand noch vor der Pause wieder herstellen, doch er vergibt aus kurzer Distanz.

Der zweite Durchgang wird abwechslungsreich. Ilshofens Iakovakis sorgt genau so für Wirbel wie Ludwigsburgs Rief. Das Tor gelingt aber den Gastgebern. Paul Weber trifft aus elf Metern, nachdem der Spvgg-Torwart einen Schuss von Sebastian Mechnik nach vorne abwehrt. Ilshofen feiert und ist einen Moment unkonzentriert. Prompt fällt im Gegenzug das 2:3 durch den ungedeckten Niko Grellmann.

Danach geht es Schlag auf Schlag: Kettemann schimpft, muss vom Platz, Ilshofen kassiert das 3:3 durch einen verdeckten 20-Meter-Schuss von Michael Jundt (71.). Nach einer kurzen Ecke ist Jundt erneut zur Stelle, es steht 3:4 (80.). Fünf Minuten später fliegt TSV-Torwart Peter Hartbrich nach einer Notbremse zehn Meter außerhalb seines Strafraums vom Platz.

Er wird den Ilshofenern in den nächsten Wochen beim Kampf um den Klassenerhalt fehlen – genauso wie Mittelfeldmotor Sebastian Mechnik, der sich nach Spielschluss wegen Schiedsrichterbeleidigung noch die rote Karte einhandelt. Kurz zuvor hatte Paul Weber den Ausgleich auf dem Fuß, traf mit seinem Heber aber nur die Oberkante der Latte.

Tore: 1:0 Jochen Bartholomä (5.), 2:0 Paul Weber (17.), 2:1 Sebastian Rief (31.), 3:1 Weber (60.), 3:2 Niko Grellmann (61.), 3:3 Michael Jundt (71.), 3:4 Jundt (80.)

Ilshofen: Peter Hartbrich, Tim Neuner (70. Marcel Huß), Patrick Frey, Paul Weber, Jochen Bartholomä, Julian Riedl, Duane Collins (65. Benjamin Kurz), Georgios Iakovakis (64. Thomas Lang), Jannis Gehring, Sebastian Mechnik, Ralf Kettemann