Ishofens Vorstand Fußball, Dario Caeiro, reagiert etwas verwundert auf Vorgehen des Verbandes – Erste Planungen
Von unserem Redakteur Marc Schmerbeck
Die ersten Gespräche sind geführt, fixiert ist aber noch nichts. „Wir sind da entspannt“, sagt Dario Caeiro, Vorsitzender Fußball Herren des TSV Ilshofen auf die Frage nach den Planungen für die nächste Saison. Spruchreif sind beim Oberliga-Team im Moment drei Abgänge: Timo Brenner schloss sich schon im Winter den Sportfreunden Schwäbisch Hall an, mit Matthias Hahn zieht es einen anderen Defensivmann zum Verbandsligisten FSV Hollenbach. Zuletzt entschied sich Lukas Lindner zum Abschied. Er wechselt zum nordbadischen Verbandsligisten ATSV Mutschelbach an. Der Stürmer studiert in Karlsruhe und wollte sich dort einen Verein suchen. „Wir haben ihn dabei auch unterstützt, haben ihn empfohlen“, sagt Caeiro.
Fahrt aufnehmen
Mit Trainer Julian Metzger würden die Verantwortlichen gerne weitermachen, fix ist eine Vertragsverlängerung aber noch nicht. „Wir wollten auch erstmal warten, wie es weitergeht“, sagt Caeiro. „Und dieses Thema wird jetzt nach der Aktion von Freitag Fahrt aufnehmen.“ Damit meint er die Videokonferenz der Oberligisten. „Bis Mitte April soll es eine Entscheidung geben, wie mit der Saison verfahren wird“, sagt Caeiro. Die Zeichen stehen ganz klar auf Abbruch. „Ich denke, der Vorschlag, der uns vorgestellt wurde, wird durchgehen“, sagt Caeiro.
Das heißt, die Oberliga-Saison soll abgebrochen aber nicht komplett annulliert werden. „Freiberg wird als Tabellenführer die Chance zum Aufstieg in die Regionalliga bekommen und die Stuttgarter Kickers zur Aufstiegs-Relegation“, sagt Caeiro. „Absteiger gibt es keine. Ich hatte ja schon darauf gehofft, dass wir die Vorrunde irgendwie durchbekommen und es eine sportliche Wertung gibt.“
Auch er war wie so viele andere auch von der plötzlichen Möglichkeit für die beiden Spitzenteams überrascht. Bisher war immer von einer Annullierung der Saison auch in der Oberliga die Rede gewesen. Die Option ergibt sich dadurch, dass der Regionalliga-Spielbetrieb fortgesetzt wurde und es dort somit Auf- und Absteiger geben kann. „Ich verstehe die Aktion nicht. Das hätte man doch auch vorher kommunizieren können“, sagt Caeiro. „Schade, denn ich fand, der Verband hat ich ansonsten gut verhalten in der Pandemie. Aber das ist jetzt schon eine krasse Nummer.“
Der Verband würde sich unter Druck gesetzt fühlen, da andere Verbände schon Aufsteiger gemeldet haben. Dass es die Möglichkeit überhaupt gibt, begründete der Verband, dass im Sommer der Zusatz in der Regel“ zur möglichen Saison-Annullierung aufgenommen wurde. „Da kam mir eine Erklärung viel zu kurz. Es herrschte bei allen Verwunderung. Da fehlt mit von Verbandsseite manchmal das Gespür“, sagt Caeiro. „Das letzte Wort ist ja noch nicht gesprochen, da ja auch die Regionalliga ein Mitspracherecht hat.“ Und dabei geht es ihm nicht um Freiberg und die Stuttgarter Kickers, denen er den Aufstieg gönnen würde, sondern um die Vorgehensweise und auch um die Signale an Mannschaften in anderen Ligen.
Freud und Leid
Die zweite Mannschaft des TSV Ilshofen kann nun voraussichtlich zum zweiten Mal in Folge nicht den Gang in die Landesliga antreten. In der vergangenen Saison leistete sich die junge Truppe am 16 Spieltag als Tabellenführer ein 1:1-Unentschieden gegen Westheim und wurde vom TSV Obersontheim überholt. Danach folgte der Saisonabbruch, Obersontheim – das von Spieltag drei bis 14 an der Spitze stand – ging in die Landesliga, Ilshofen II ging leer aus, bekam auch keine Relegationschance. Nun droht der erneute Saison-Abbruch. Und dieses Mal dürfte der TV als Tabellenführer leer ausgehen. „Wie will man das erklären, wenn es in der Oberliga Aufsteiger gibt?“, fragt sich Caeiro. „Für die jungen Spieler ist das enttäuschend, dass sie zwei Mal so nah dran waren. Aber man kann es nicht ändern. Wir werden es akzeptieren.“
Andererseits könnte das Oberliga-Team erneut davon profitieren, dass es keine Absteiger gibt. Auch dessen ist sich Caeiro bewusst. In der vergangenen Saison stand das Team zum Saison-Abbruch nach 21 Spielen auf dem vorletzten Rang. „Ich denke, diese Saison hätten wir aber gute Möglichkeiten gehabt, uns zu halten“, sagt Caeiro. Ilshofen ist nach zwölf Spielen 15. mit elf Punkten.
Bildinformation: Die Ilshofener spielten einen ordentlichen ersten Teil der Vorrunde. In dieser Saison wäre der sportliche Oberliga-Klassenerhalt durchaus möglich gewesen. Nun droht aber der Saison-Abbruch.
Foto: Marc Schmerbeck
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