TSV Ilshofen vs TSV Essingen 0:2
Tore: 0:1 Essig (41.), 0:2 (Bergheim (43.)
Ilshofen / Hartmut Ruffer 19.03.2018
Der Blick verriet alles: Als Karel Nowak nach 43 Minuten in Richtung seiner Teamkollegen schaute, musste er nichts sagen und doch verstanden ihn alle. Klar und deutlich verriet Nowaks Mimik „Scheiße!“. Die Essinger feierten den zweiten Treffer durch Stani Bergheim mit einer Spielertraube. Das 0:2 war ein Schock und letztlich ein Rückstand, den der TSV Ilshofen am vergangenen Samstagnachmittag bei heftiger Kälte und Wind nicht mehr aufholen konnte.
In der ersten Halbzeit hatte Essingen den bitterkalt blasenden Wind im Rücken. Die Tornetze blähten sich, auch ohne dass ein Ball den Weg dorthin fand. „Den Gegenwind habe ich nicht als so schlimm empfunden“, meinte Spielertrainer Ralf Kettemann. Die Gäste schienen allgemein aber besser mit den Bedingungen zurecht zu kommen. Aggressiv liefen sie die Ilshofener an, die in den ersten fünf Minuten kaum an den Ball kamen – reichlich ungewöhnlich für eine Mannschaft, die normalerweise das Spiel an sich reißt. Ihren Willen unterstrichen die Essinger auch mit der immensen Lautstärke, mit der sie ihre Kommandos brüllten.
Zwei nicht gefährliche Schussversuche waren zunächst die Ausbeute der Gäste, ehe Ilshofen etwas ins Spiel kam und den Ball auch durch die eigenen Reihen laufen lassen konnte. Doch Torgefahr konnten die Einheimischen nicht produzieren. Die Spitzen Varallo und Kurz liefen zwar viel auf dem Kunstrasen, doch Essingen ließ nur selten Räume entstehen.
Traumtor von Essig
Es dauert fast eine halbe Stunde, bis Ilshofen zum ersten Abschluss kam: Nach einem Eckball von Maximilian Gebert köpfte Jannis Gehring über das Tor. Da war Essingen gefährlicher: Karel Nowak faustete einen harten Schuss des Ex-Hallers Maximilian Eiselt zur Ecke (24.). Die Gäste näherten sich immer näher an und trafen in der 41. Minute: Lukas Lienert hatte einen Essinger nur durch ein Foulspiel stoppen können. Christian Essig hämmerte den Freistoß aus rund 23 Metern unter die Latte. Die Ilshofener hatten den Schock noch nicht verdaut, da stand es bereits 0:2. Bei einem Pass auf Stani Bergheim stand Jannis Gehring etwas zu weit weg, so dass Bergheim ihn problemlos ausspielen konnte. Dann spekulierte Karel Nowak auf eine Flanke und orientierte sich bereits zur Tormitte. Doch Bergheim schob den Ball ins kurze Eck zum 0:2.
Dass Ilshofen wesentlich agiler aus der Halbzeit kam, lag nicht an taktischen Veränderungen. „Das war keine Systemfrage, sondern eine der Einstellung“, so der Trainer. Zwar vergab Michael Wende kurz nach Wiederanpfiff die große Chance auf das 0:3, doch dann wurde Ilshofen mutiger. Der Wind hatte nachgelassen, eisig kalt war es immer noch.
Gute Chancen gab es aber nur wenige für die Hausherren: Einen Schuss von Gebert parierte Torwart Philipp Pless, ansonsten machte Essingen weiterhin die Räume eng. Der Wille war beim TSV Ilshofen sichtbar vorhanden, doch diesmal fehlte die Kreativität, um zumindest mit dem Anschlusstreffer noch für eine neue Stimmungslage zu sorgen. Viele der völlig durchgefrorenen Zuschauer verließen bereits vor dem Schlusspfiff den Platz, um sich im Sportheim oder zuhause wieder aufzuwärmen.
Die Niederlage des TSV Ilshofen war verdient, daran zweifelte auch Ralf Kettemann nicht. „Es gibt nun mal solche Tage.“ Ärgerlich für die Ilshofener ist, dass sich im Spitzenspiel Dorfmerkingen und Hollenbach unentschieden trennten. So verpassten es die Rotgekleideten, an Hollenbach vorbeizuziehen und den Abstand auf Dorfmerkingen zu verkürzen. Durch den Sieg in Öhringen ist auch Gmünd wieder vorbeigezogen, jedoch hat die Normannia bereits zwei Spiele mehr als der TSV Ilshofen absolviert.
SO SPIELTEN SIE
Ilshofen: Nowak, Kettemann, Gehring, Varallo (Andrey Nagumanov), Kandazoglu (83. Weber), Kurz (66. Hess), Gebert, Rummler, Wilske (46. Wackler), Lienert, Schmelzle.
Schiedsrichter: Rottner (Poppenweiler)
Unter www.youtube.com/channel/UCj3RLCUVB7yxdqr679kQ6Kg findet ihr die Tore zum Spiel.
Unter www.tsvilshofen-fussball.de/bilder gibt es die Bilder vom Spiel – vielen Dank, Werner Kurz.