Es hatte sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet. Deshalb war Ramazan Kandazoglu kurz nach der 1:4-Niederlage des TSV Ilshofen bei der TSG Backnang zwar hörbar enttäuscht, aber auch sehr gefasst. „Nach dem Spiel hatte ich mich gar nicht mehr über die Ergebnisse der anderen informiert. Mir war schon klar, dass es das wohl war“, bekannte der Trainer. Letztlich aber wurde auch er über Dorfmerkingens Sieg gegen Rielasingen-Arlen informiert, mit dem feststand, dass es nur noch eine theoretische Chance für den TSV Ilshofen gibt.
Die Niederlage in Backnang ist verdient, meinte der Trainer. „Wir hatten zu wenig Zugriff, haben die Räume nicht eng genug gemacht.“ Und dann seien die ersten beiden Tore auch noch in der Entstehung unglücklich gewesen.
Beim 1:0 für Backnang schlug Torwart Marc Göltenboth den Ball ab. „Den hat der Backnanger aufgenommen und mit der zweiten Ballberührung direkt aufs und ins Tor geschossen“, beschrieb Ramazan Kandazoglu den Rückstand zum 0:1. Nach dem 0:2 bäumte sich Ilshofen kurz auf. „Wir haben uns zurückgekämpft, das Tor von Julian Schiffmann war wirklich gut herausgespielt.“ In der Folge hatte Eren Aygün eine gute Möglichkeit zum 2:2. Doch wie so oft in der Vergangenheit konnte der TSV seine Gelegenheiten nicht nutzen. Der ehemalige Haller Yannik Dannhäuser erhöhte kurz vor der Pause auf 3:1.
„In der Pause haben wir noch dran geglaubt. Wir sagten der Mannschaft, dass wir unsere Chancen noch bekommen werden. Die hatten wir auch.“ Aber erneut wurde keine genutzt. „Nach dem 1:4 war die Partie dann entschieden.“
Fehlende Konstanz
Nach dem Schlusspfiff sei er erst sprachlos gewesen, dann leer und enttäuscht, gibt der Trainer zu. Im Grunde sei das Spiel symptomatisch für die Saison gestanden. „Wir haben uns rangekämpft, waren nicht abgeschlagen. Immer, wenn wir gewonnen haben, ist die Mannschaft an ihr Leistungsmaximum gegangen. Um erfolgreich zu sein, müssen bei uns zehn oder elf an diesem Maximum sein. Aber zu häufig waren es nur sechs oder sieben.“ Die fehlende Konstanz hat dem TSV Ilshofen letztlich die Punkte gekostet, die nun fehlen, um in den verbleibenden drei Spielen noch hoffen zu können.
Noch drei Spiele
Die Begegnungen gegen Ravensburg, in Villingen und zum Abschluss gegen den SV Linx werden sehr wahrscheinlich für den TSV Ilshofen zu Abschiedsvorstellungen aus der Oberliga. 30 Punkte hat der TSV Ilshofen momentan, der fünftletzte Astoria Walldorf II hat 39 Zähler. Ilshofen müsste alle drei noch ausstehenden Spiele gewinnen, Walldorf II müsste alle verlieren. Zudem dürfte Linx nicht mehr punkten und Bruchsal nur wenig. Zudem müsste Ilshofen gegenüber Walldorf II in der Tordifferenz 13 Treffer aufholen – all das zusammen ergibt ein unrealistisches Szenario. In der kommenden Saison wird Ilshofen nach vier Jahren wohl wieder in der Verbandsliga spielen.
Quelle: Haller Tagblatt