Oberligist Ilshofen muss am ersten Rückrundenspieltag auswärts in Reutlingen ran. Die Gäste lassen trotz der Negativserie den Kopf nicht hängen.
Die Vorrunde ist absolviert, 17 Spiele liegen nun schon hinter dem TSV Ilshofen. Ernüchternd gestaltet sich der Blick auf die Tabelle: vorletzter Platz, Abstiegsrang. „Wir haben mit 16 Punkten zwar weniger geholt als geplant, aber trotzdem stehen wir nicht völlig schlecht da. Und der Fußball, den wir spielen, ist auch gut“, sagt Trainer Michael Hoskins. Der 40-Jährige weiß aber auch, woran es momentan liegt, dass sein Team nun schon seit zwei Monaten ohne Sieg dasteht. „Wir machen eben von Woche zu Woche entscheidende Fehler. Wir schaffen es nicht, über 90 Minuten dies abzustellen.“
Aus Talent Qualität machen
Ist das eine Kopfsache? „Nein, es ist auch ein Zeichen von fehlender Qualität. Aber Qualität kostet eben Geld. Wir müssen aus Talent Qualität entwickeln. Und das braucht eben Zeit“, erklärt Hoskins. Die Mannschaft hänge sich wirklich rein und entwickelt Ideen, wie man den Teamgedanken noch besser umsetzen kann. „Auch die Trainingsleistung am Dienstag war klasse. Aber wir müssen langsam lernen, wie wir uns für unsere Leistungen belohnen können. Dazu fehlt uns ein Muggeseggele, aber das entscheidende Muggeseggele.“ Wer des Schwäbischen nicht mächtig ist: Ein Muggeseggele bedeutet umgangssprachlich eine Winzigkeit.
Am morgigen Samstag tritt die Ilshofener Elf beim SSV Reutlingen an. Das Hinspiel Mitte August endete 0:0. Reutlingen ist schwach in die Saison gestartet, hat sich aber im Laufe der Vorrunde stabilisiert. Aktuell belegt der ehemalige Zweitligist Platz 12 mit 22 Punkten. Damit hat der Gastgeber sechs Zähler mehr als die Gäste aus Hohenlohe.
Über die Außen stark
„Man muss den Hut davor ziehen, wie sich die Reutlinger verbessert haben“, sagt Michael Hoskins. Auch ihm ist das Reutlinger 7:0 vor zwei Wochen gegen Freiberg nicht verborgen geblieben. „Wir wissen, was da auf uns zukommt. Sie werden uns am Anfang wohl anlaufen. Auch über die Außenbahnen können sie Druck entwickeln und sie sind bei Standards stark“, erklärt Hoskins.
Zuletzt verloren die Reutlinger aber mit 1:3 in Nöttingen. „In der ersten Halbzeit hatten wir keinen Zugriff, das wurde nach der Pause viel besser, da war ein 2:2 möglich“, sagt SSV-Trainer Maik Schütt gegenüber dem „Metzinger-UracherVolksblatt“. „Wir gewannen in Nöttingen die Zweikämpfe, das muss auch gegen Ilshofen über 90 Minuten der Fall sein.“ Seine Mannschaft müsse an ihre Grenzen gehen und mit Leidenschaft fighten. „Der Gast wird defensiv agieren, sie stehen unter Druck. Auf fremden Plätzen können sie kontern, zu Hause müssen sie das Spiel eher machen.“ Schütt kann bis auf Luca Wöhrle und Dominic Sessa alle einsetzen, auch Lukas Hartmann ist fit.
Auf Ilshofener Seite steht der spielende Co-Trainer Stani Bergheim zur Verfügung. Nach seiner Sperre gegen Villingen kehrt zudem Mittelfeldmann Daniel Schelhorn zurück, der vermutlich von Beginn an ran darf. Julian Schiffmann hat wieder mit dem Training begonnen. Ausfallen wird Dominik Pfeifer.