Das Halbfinale als Schablone: WFV-Pokalfinale im Fokus

Das Halbfinale gegen Großaspach ist unsere Schablone. Die müssen wir am Montag nachzeichnen und dann schauen wir, was dabei rauskommt.“ Ralf Kettemann, Spielertrainer des TSV Ilshofen, weiß aber auch, dass dies nicht so einfach sein wird, wie es klingt. Sein Team geht als zwei Klassen niedrigere Mannschaft, als Underdog, ins WFV-Pokalfinale gegen den SSV Ulm.

Die besagte Schablone müssen die Ilshofener diesmal erst mit auf Reisen nehmen. Im Halbfinale gegen das drei Klassen höhere Großaspach (2:0) hatte der TSV noch Heimrecht. Das Finale aber wird nun im Gazi-Stadion in Stuttgart ausgetragen. „Das ist für fast alle bei uns Neuland, so ein großes Fußballstadion“, erklärt Kettemann. Die große Kulisse wird ungewöhnlich sein, auch an die vielen Fernsehkameras am Spielfeldrand müssen sich die TSV-Akteure gewöhnen. Die ARD überträgt das Spiel in einer Konferenzschaltung live. „Wie so oft im Leben kann dies zwei Auswirkungen haben. Entweder es kann dich zusätzlich motivieren oder einschüchtern. Ich traue es uns aber zu, dass die Atmosphäre uns pusht.“

Guter Mix im Training

Dreimal hat der Spielertrainer in dieser Woche sein Team auf dem Trainingsplatz begrüßt. „Es war ein guter Mix zwischen Lockerheit und Fokussierung. Die Abläufe waren im Großen und Ganzen die gleichen wie immer. Das Finale wird ja sowieso schon so eine besondere Nummer.“

Zumindest Kettemann kennt das Gefühl schon, den WFV-Pokal in den Händen zu halten. 2010 triumphierte er mit dem VFR Aalen. Wie damals zieht auch am Pfingstmontag der Sieger in die erste Runde des DFB-Pokals ein. Kettemann traf mit Aalen damals auf Schalke 04. Die Aalener verloren in Unterzahl nur mit 1:2.

An seine Ulmer Vergangenheit denkt der 31-Jährige gerne zurück. In seinem zweiten A-Jugend-Jahr spielte Kettemann beim SSV Ulm in der Junioren-Bundesliga. „Ich war in Crailsheim noch auf dem Gymasium. Fünfmal in der Woche bin ich dann nach Ulm ins Training gefahren. Es war ein richtig cooles Jahr und ich habe mich gut weiterentwickelt.“ Allerdings sei es klar gewesen, dass er nach einer Saison wieder zurück zum TSV Crailsheim kommt. Das hätten die Vereine damals so abgemacht. „Crailsheim spielte damals genauso in der Oberliga wie Ulm“, erklärt Kettemann.

Mittlerweile sei der Kontakt nach Ulm praktisch eingeschlafen. „Wir haben aber trotzdem Videosequenzen von der aktuellen Mannschaft gesehen. Es ist eine robuste und athletische Truppe, die nach vorne mit viel Power und Durchschlagskraft agiert.“

Verzichten müssen die Ilshofener auf die Langzeitverletzten Sebastian Rief, Kevin Lehanka und Jannis Gehring. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Ramadan Kandazoglu. Wen Kettemann aufs Feld schicken wird, zeigt sich am Montag. Der TSV Ilshofen könnte die erste Mannschaft aus Hohenlohe werden, die den WFV-Pokal gewinnt. Mit dem Finaleinzug haben die Ilshofener aber schon jetzt Geschichte geschrieben.

Info TSV Ilshofen – SSV Ulm, WFV-Pokalfinale, Pfingstmontag, 17 Uhr, Gazi-Stadion auf der Waldau in Stuttgart. Die Partie wird in einer Konferenzschaltung im Ersten live übertragen. Einen Livestream im Internet gibt es nicht.

Alle Berichte im Haller Tagblatt vom Samstag, 19.05.2018 gibt’s hier.

Autor: HT / Viktor Taschner