TSG Tübingen – TSV Ilshofen 1:0 (0:0)
Der TSV Ilshofen hatte das Spiel zwar weitestgehend im Griff, musste aber kurz vor Spielende durch einen Konter das entscheidende Tor hinnehmen. In der noch jungen Saison bedeutete das einen erneuten Rückschlag für die Kettemann-Elf.
So richtig mochten die Verbandsligafußballer des TSV Ilshofen diese Saison noch nicht in Fahrt kommen. Zumindest wenn man die reinen Ergebnisse betrachtet. Der Auftaktniederlage gegen den Topfavoriten FSV Hollenbach folgte zwar ein Sieg, doch bereits im darauffolgenden Heimspiel setzte es die zweite Saisonniederlage. Durch zwei überzeugende Siege in der Folge schien die Formkurve eindeutig nach oben zu zeigen. Mit der Niederlage bei der TSG Tübingen muss die Mannschaft nun einen weiteren Nackenschlag wegstecken.
Ein wenig erinnert das bisher an den Saisonverlauf der letzten Spielzeit. Auch damals hatte man nach sechs Spieltagen neun Punkte auf der Habenseite. Auch damals hatte man die Spiele größtenteils unter Kontrolle und war den gegnerischen Mannschaften spielerisch überlegen. Was aber auch damals fehlte, waren Tore und Ergebnisse.
Trainer Ralf Kettemann sah in Tübingen ein „ordentliches Spiel“ seiner Mannschaft. Trotz der sehr schlechten Platzverhältnisse „haben wir es gut gemacht und haben uns selbst gut bewegt“. Dass das Spiel auf diesem „sehr speziellen Untergrund“ ausgetragen wurde, hat einen einfachen Grund. Der Kunstrasen in Tübingen wird derzeit saniert, sodass alle Mannschaften auf dem Naturrasen spielen und trainieren müssen. Dementsprechend mitgenommen ist auch sein Zustand. Nichtsdestotrotz konnte sich die Gastmannschaft einige gefährliche Situationen kreieren. Eine von diesen Chancen, als der schnelle Benjamin Kurz nach gut 25 Minuten in die Tiefe ging und seinen Sturmpartner Kevin Lehanka mit einem Querpass bediente, konnte Tübingens Abwehrverbund in letzter Sekunde gerade noch klären. Kurz darauf wurde Simon Wilske im Strafraum Elfmeter würdig zu Fall gebracht. Da die Pfeife des Unparteiischen Arno Blos bei dieser strittigen Situation aber stumm blieb und es in der Verbandsliga keinen Video-Assistenten gibt, ging das Spiel ohne Strafstoß weiter. Angesichts der erneut mangelhaften Chancenverwertung raufte sich Ralf Kettemann nach dem Spiel die Haare. „Wir schaffen es einfach nicht ein Tor zu schießen. Derzeit fehlt einfach die letzte Konsequenz und Überzeugung, sicherlich auch das nötige Selbstvertrauen.“ So diktierte Ilshofen zwar das Spiel, während Tübingen tief stand und auf Konter lauerte. Doch es sprang nichts Zählbares dabei heraus. Die Konter der TSG Tübingen konnte der TSV größtenteils unterbinden. Als die Heimelf einmal über ihre linke Seite durchkam, konnte TSV-Schlussmann Jonas Wieszt seine Elf mit einer Glanzparade im Spiel halten. Kurz vor Abpfiff, es lief bereits die 89. Minute, passte Ilshofen allerdings einmal nicht auf. Es war fast schon symptomatisch für die bisherige Saison der Ilshofener, dass sie kurz vor Schluss zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt noch den Gegentreffer kassierten. Torschütze Adrian Braun lies Wieszt mit seinem strammen Schuss ins kurze obere Eck keine Chance. „Das war natürlich sehr, sehr ärgerlich“, resümierte Kettemann im Anschluss. Die Gäste versuchten danach mit der Brechstange wenigstens noch ein Unentschieden zu ergattern, blieben aber letztlich ohne Erfolg. So stand man nach Spielende trotz ordentlichem Spiel und viel Aufwand einmal mehr mit leeren Händen da. Der Rückstand auf Tabellenführer FSV Hollenbach beträgt nun bereits sechs Punkte. Dass man in Ilshofen mit solchen Ergebniskrisen allerdings gut umgehen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen kann, hat die Vergangenheit gezeigt.
Tore: 1:0 Adrian Braun (89.)
TSV Ilshofen: Jonas Wieszt, Ralf Kettemann, Jannis Gehring, Paul Weber, Andrey Nagumanov (70. Maximilian Gebert), Kevin Lehanka (54. Martin Hess), Benjamin Kurz (78. Michele Varallo), Dominik Rummler, Simon Wilske (78. Sebastian Rief), Lukas Lienert, Daniel Schmelzle
Schiedsrichter: Arno Blos (Esslingen)
Unter http://tsvilshofen-fussball.de/bilder/ gibt es die Bilder zum Spiel – vielen Dank Werner Kurz!