Bittere Niederlage gegen Primus Freiberg

Nach durchwachsener erster Halbzeit legt Ilshofen nach dem 1:0 los wie die Feuerwehr. Viele Chancen bleiben ungenutzt. Freiberg schlägt eiskalt zurück.

GUIDO SEYERLE | 19.09.2016

Man könnte nach dem Schlusspfiff vermuten, Freiberg würde seine Rückkehr in die Oberliga feiern. Spieler und Trainer jubeln und singen. Kurz darauf steht ihr Trainer Ramon Gehrmann an der Seitenlinie und sagt: „Wir hätten uns nicht beklagen können, wenn wir nach dem 0:1 noch weitere Gegentore kassiert hätten.“ In dem Moment trabt TSV-Torwart Karel Nowak vorbei: „Das ist auch eine Frage der Effizienz, ob man seine Chancen nutzt.“ Gehrmann nickt zustimmend.

Die erste Halbzeit bringt wenig Ansehnliches für die Zuschauer. Beide Teams machen die Räume im Mittelfeld dicht. Dort gibt es viele intensive Zweikämpfe, es wird um jeden Zentimeter gerungen. Keiner will den anderen ins Spiel kommen lassen, der gegenseitige Respekt ist zu spüren. Es gibt keine erfolgversprechende Möglichkeit. Einzig zwei Fouls an Michele Varallo am oder im Strafraum, die nicht zu einem Elfmeter führen, sorgen kurz für Aufregung unter den 180 Zuschauern.

Das ändert sich schlagartig mit Beginn der zweiten Halbzeit. TSV-Keeper Nowak reagiert zweimal überragend und verhindert dadurch die Führung für die Gäste (47., 48.). Im Gegenzug zieht Simon Wilske über rechts an und haut aus 22 Metern einfach mal drauf. Sven Ullrich im Freiberger Tor ist überrascht von der Wucht des Balles und lässt ihn durchrutschen. Ein Torwartfehler bringt den Gastgebern das 1:0 (48.). Danach geht es hin und her – mit klaren Vorteilen für Ilshofen. Benjamin Kurz (51., 59.), Andrey Nagumanov (54.) und Lukas Lienert (58.) haben sehr gute Einschussmöglichkeiten, zielen aber zu ungenau. Besser macht es Freibergs Spetim Muzliukay, der frei zum 1:1 einköpft (69.). Ilshofen ist konsterniert. Der agile Muzliukay köpft sechs Minuten später knapp am Ilshofener Tor vorbei.

Der eingewechselte Mahir Savranlioglu sorgt immer wieder für Gefahr über links. In der 77. Minute sieht er, dass Nowak weit vor seinem Tor steht. Er schießt hoch über den Torwart in Richtung langen Pfosten. Sebastian Rief sprintet dorthin und versucht, den Ball wegzuschlagen. Aber er trifft ihn unglücklich und bugsiert ihn ins eigene Netz. Vielleicht wäre der Ball auch vorbeigeflogen. Freibergs Trainer Ramon Gehrmann sagt: „Er wäre auch so reingegangen.“

Der TSV Ilshofen will sich nicht mit der Niederlage abfinden, aber es gibt nach einem schönen Eckball-Trick nur noch eine Chance für Kurz (80.). Kurz vor Schluss sieht Daniel Schmelzle noch die Rote Karte. Er soll bei einer Diskussion mit dem Linienrichter ein Schimpfwort gesagt haben.

TSV-Trainer Peter Kosturkov analysiert kurz und knapp: „Wir sind selber schuld. Wir müssen das 2:0 machen. Dann sieht alles anders aus.“

TSV Ilshofen – SGV Freiberg 1:2 (0:0)

Torfolge: 1:0 Simon Wilske (48.), 1:1 Spetim Muzliukay (68.), 1:2 Eigentor (77.)

Rote Karte: Daniel Schmelzle (88., Ilshofen)

Ilshofen: Nowak, Wilske, Gehring, Schmelzle, Wenzel, Lienert (86. Demir), Nagumanov (73. Rummler), Kettemann, Rief (81. Herbaly), Varallo, Kurz

Unter www.tsvilshofen-fussball.de/bilder gibt es die Bilder vom Spiel – vielen Dank, Werner Kurz.