Viel besser hätte der Auftakt nicht sein können. Azad Toptik, Neuzugang von den Sportfreunden Hall, setzte sich nach rund 70 Sekunden auf dem linken Flügel durch und flankte flach nach innen. Dort kam der Ball zu Sascha Esau, der diesen noch kontrolliert annehmen konnte und dann ins Tor schoss. Der TSV Ilshofen führte nach keinen zwei Minuten gegen den VfL Sindelfingen und sollte trotz einer nicht mehr ganz so dominanten zweiten Hälfte letztlich ohne Probleme die drei Punkte einfahren.
Der Oberliga-Absteiger begann mit drei Neuen in der Startelf: Niklas Breuninger, Enrico Zimbili und Azad Toptik. Streng genommen hätte man auch Ramazan Kandazoglu mit dazu zählen können, war er doch in der Oberliga-Saison bis auf eine Ausnahme als Trainer an der Seitenlinie, jetzt aber als Spieler mittendrin im Geschehen.
Und dieses beherrschte der Gastgeber. Zwar hatte Sindelfingen eine gute Gelegenheit nach neun Minuten, doch war dies ein Zufallsprodukt. Ilshofen hatte ansonsten den Ball und ließ diesen so gut es ging auf dem verdorrten Rasen laufen. Weil in der Offensive viel Bewegung war, konnte der TSV auch die großzügig von den Gästen zur Verfügung gestellten Räume nutzen. „Ihr seid viel zu weit auseinander!“, rief Gäste-Trainer Roberto Klug seinen Spielern zu. Das half in der ersten Halbzeit wenig. „Wir haben das gut gemacht. Einziges Manko war der Umgang mit den Chancen“, meinte Ilshofens Co-Trainer Hüseyin Kandazoglu nach der Partie und fasste damit Durchgang eins treffend zusammen.
Nach dem Wechsel wurde Sindelfingen entschlossener, ohne das Tor von Ilshofens Schlussmann Marc Göltenboth ernsthaft in Gefahr zu bringen. Der TSV ließ sich manchmal etwas zu stark in die Defensive fallen, aber hatte mit Lukas Lienert einen sehr umsichtigen Abwehrchef, sodass es kaum zu wirklich gefährlichen Situationen kam. Erst in der 84. Minute musste Marc Göltenboth ernsthaft eingreifen, dafür spektakulär: Er lenkte einen Schuss von Jürgen Schechinger noch über die Latte.
Großchance für Eberlein
Zu diesem Zeitpunkt führte Ilshofen schon 2:0. Dieses hätte Michael Eberlein nach 64 Minuten erzielen können, als er nach einem Doppelpass mit Julian Schiffmann alleine vor dem Tor war, aber knapp links verzog. So war der Torschütze elf Minuten später Julian Schiffmann: Er zog einen Eckball direkt aufs Tor und überraschte damit Sindelfingens Torwart Alexander Bachmann, der den Ball nur wenig berührte.
Als in der 85. Minute Endrit Syla die letzte Sindelfinger Gelegenheit vergab – sein Flachschuss ging rechts am Tor vorbei – stand der Ilshofener Sieg fest. „Für den Saisonauftakt war das ein gutes Spiel“, meinte Hüseyin Kandazoglu. „In der Offensive hätten wir uns manchmal etwas cleverer anstellen können. Dafür war es defensiv sehr gut. Lukas Lienert ist als unser Kapitän vorangegangen, genau das wollen wir von ihm sehen. Und Marc hat kurz vor Schluss den Ball stark gehalten.“
So gab es trotz der hohen Temperaturen und dem gelb-verbrannten Spielfeld zufriedene Gesichter beim TSV Ilshofen zu sehen. Wie dieser Sieg einzuordnen ist, wird eventuell schon das kommende Wochenende zeigen. Dann ist der TSV Ilshofen zu Gast beim SSV Ehingen-Süd, der als einer der Titelkandidaten eingeschätzt wird.
Quelle: Haller Tagblatt