Schönreden ist eine Disziplin, die Jonas Wieszt nicht beherrscht. Kurz nach Spielende steht der 29-jährige Torwart auf dem Feld. Seine Mimik verrät deutlich, dass er höchst enttäuscht ist. „Das war nix, das war gar nix“, stößt er hervor. Das 0:6 nagt an allen, auch an ihm. In den ersten Minuten spielt der TSV Ilshofen noch halbwegs mit. Jonas Wieszt ist deutlich zu hören. „Gut so Jungs!“ ruft er nach wenigen Minuten. Viel häufiger ist der Satz nicht zu hören, es gibt auch keinen Grund dafür. Nach zehn Minuten deutet sich die Niederlage an, und Jonas Wieszt ist daran beteiligt. Er foult im Strafraum einen Nöttinger. Auch hinsichtlich dieser Situation findet er deutliche und ehrliche Worte: „Ja, ich habe ihn berührt. Das war dumm.“ Der Schlussmann rauft sich noch die Haare, dann muss er den Elfmeter passieren lassen. Bis zur Pause folgen drei weitere Treffer. Wieszt kann auch ein paar Chancen parieren. Gleiches gilt für den zweiten Durchgang: Zweimal holt er noch den Ball aus dem Netz, ein paar Mal verhindert er Schlimmeres. So zumindest wird es nicht die höchste Heimniederlage der TSV-Geschichte. Das aber interessiert kurz nach dem Ende niemanden. ⇥ruf
90min mit Jonas Wieszt
