90 Minuten mit . . . Paul Weber

Der Mann ist neben Mert Sipahi einer der Mittelfeldmotoren der Ilshofener. Antrittstark, schwer vom Ball zu trennen und nicht zu eigensinnig, um das Leder noch rechtzeitig dem Nebenmann abzugeben. Mit 1,70 Metern Körpergröße gehört er natürlich nicht zu den Kopfballstarken, aber dafür gibt es in Ilshofen andere Spieler wie Raul Crisan.

Gegen Neckarsulm spielt Weber in dieser Saison wie in allen vorigen Partien von Anfang an – und wird wie in den acht Partien zuvor auch nicht ausgewechselt. Der 22-Jährige hat es gegen die erfahrenen Neckarsulmer Defensivspieler aber nicht leicht. Seine Stratgie lautet: Immer wieder überraschend ganz vorne auftauchen, um die Abwehrrecken zu verwirren. In der 3. Minute bedient ihn der ebenfalls oft überraschend offensive Patrick Frey, aber Weber kommt nicht an den Ball. Dass er auch viel nach hinten arbeitet, beweist er in der 20. Minute. Weber klärt den Ball direkt vor der eigenen Bank, was ihm Szenenapplaus einbringt. Direkt in der Neckarsulmer Drangphase im ersten Drittel der zweiten Halbzeit hätte Weber um ein Haar die Chance zur Führung gehabt. Aber der Schiedsrichter pfiff abseits. In der 70. Minute feuert ihn sein Trainer Ralf Kettemann an: „Paul, Bälle fordern!“ Und Weber hält sich dran. Fast wäre ihm dann noch in der 83. Minute das goldene Tor gelungen. „Ich könnte noch mehr Offensivaktionen zeigen“, sagt der Student nach der Partie.