Nur 1,62 Meter zeigt das Maßband an, doch der kleine Dribbelkünstler, der einige Jahre bei den Sportfreunden Hall und zuletzt eine Saison beim TSV Crailsheim gekickt hat, ist vom Ball kaum zu trennen. Sipahi fängt auf der linken Außenbahn an, wechselt im Verlauf des Spiels aber öfter mal die Seite. In der Anfangsphase ist der technisch versierte Kicker praktisch gar nicht am Ball, da Ilshofen seine Angriffe fast nur durch die Mitte versucht. Die erste wirklich auffällige Szene hat er erst nach gut zwanzig Minuten, doch nach gutem Dribbling findet der finale Pass nicht seinen Adressaten. Neun Zeigerumdrehungen später spielt er bei einer Zwei-gegen-eins-Konter-Situation dem Gegner genau in die Füße. In der 40. Minute geht dann aber ein Raunen über den Platz, als er fünf Mann im gegnerischen Strafraum einfach stehen lässt. Doch sein Mitspieler kann den Außenrist-Pass nicht ins leere Tor schieben. Kurz nach der Pause ein geniales Zuspiel auf Thomas Wenzel, der zum 2:0 einschiebt. Dann kommt aber wieder lange wenig. In der 90. Minute scheitert er nach tollem Solo am Gästekeeper und wird kurz darauf aus taktischen Gründen ausgetauscht. Applaus von den Zuschauern, die sich gerne von seinen tollen Tricks verzaubern lassen. „Letzte Woche ist es besser gelaufen.“ Da ist ihm nämlich ein genialer Lupfer über den Torspieler zum 2:0 gelungen. „Ich muss vor allem defensiv noch mehr arbeiten“, gibt der 24-Jährige selbstkritisch zu.
90 Minuten mit Mert Sipahi
