Die laufende Saison ist eine Spielzeit der Rekorde für den TSV Ilshofen. So gab es vor der Winterpause mit dem 1:9 gegen den SSV Ehingen-Süd eine Rekord-Heimniederlage, dreieinhalb Monate später folgte ein Rekord-Heimsieg mit dem 8:1 gegen den VfL Nagold. Die Negativserie – der TSV wartete seit Oktober auf einen Sieg – ist eindrucksvoll beendet.
„Die Mannschaft hat die Dinge umgesetzt, die ich schon beim Spiel gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen gefordert hatte“, meinte ein sichtlich gelöster Spielertrainer Ramazan Kandazoglu. Beim 0:4 ließ sein Team vieles vermissen, nun war alles da: Einstellung, Emotion, Leben auf dem Platz und eine starke Chancenverwertung.
Nur in den ersten 15 Minuten hatte der TSV etwas Schwierigkeiten. Doch schon das 1:0 durch eine starke Einzelaktion Lukas Lienerts sorgte für viel Sicherheit im Spiel der Gastgeber (11.). Wohl entscheidend für den Spielverlauf war die 22. beziehungsweise 23. Minute. Azad Toptik bediente Lukas Lienert, der flach zum 2:0 traf. Direkt nach dem Anstoß verloren die Nagolder sofort den Ball. Vor dem Tor behielt Sascha Esau die Übersicht und legte für Michael Eberlein auf, der zum 3:0 traf.
Die Gäste hatten nun vor allem mit sich selbst zu tun. Einen schlampigen Rückpass von Fabian Mücke nutzte Sascha Esau zum 4:0 und legte in der 45. Minute seinen zweiten Treffer nach. Bezeichnend für diesen Tag war, dass er dies im zweiten Versuch schaffte und dabei auch das Glück hatte, dass ihm der Ball erneut vor die Füße fiel.
Herrliches Volley-Tor
Kurz zuvor hatte Nagold getroffen. Erwähnenswert ist der Tor nur deshalb, weil es auch für Verbandsliga-Verhältnisse ein herrlicher Treffer war. David Weinhardt hatte eine lange Flanke volley unter die Latte gedroschen.
In der zweiten Hälfte hatte Ilshofen gegen konsternierte Gäste alles im Griff. Ohne sich komplett zu verausgaben, blieben sie aber griffig und kamen deshalb zu weiteren Toren. Sascha Esau legte für Michael Eberlein auf, Ramazan Kandazoglu schoss eine leicht abgefälschte Flanke von Luis Hermann ins Tor und Sascha Esau legte für Louis Hermann auf. Alles sah leicht und locker aus.
„Besonders offensiv hat vieles geklappt. Das tut einfach gut“, freute sich Ramazan Kandazoglu. „Heute dürfen wir etwas feiern, aber ab Montag gilt der komplette Fokus dem nächsten Spiel in Biberach.“ Und einmal in Fahrt fand der Coach weitere mahnende Worte: „Wir hatten in der Anfangsphase auch etwas Glück. Ein Gegner mit ein bisschen mehr Qualität nutzt das vielleicht aus. Wir waren beim Anlaufen manchmal einen Schritt zu spät. Auch nach so einem deutlichen Sieg ist also noch Luft nach oben.“
Seine Spieler werden dies auch so sehen. Der große Unterschied ist, dass nun alle wieder Selbstvertrauen gesammelt haben und die lange Zeit ohne Sieg der Vergangenheit angehört.
Dass der TSV Ilshofen noch einiges vor sich hat, zeigt der Blick auf die Tabelle: Die Ilshofener stehen nach diesem Erfolg auf Rang 12. Dieser bedeutet am Saisonende die Abstiegsrelegation. Aber mit jetzt 28 Punkten hat der TSV Ilshofen den Anschluss ans Mittelfeld geschafft.
Quelle: Haller Tagblatt