3 Punkte für den TSV

Als um 15.50 Uhr der Schlusspfiff ertönt. hört man laute Jubelschreie auf Seiten der Hausherren. Zentnerweise müssen da die Steine vom Herzen gefallen sein bei allen, die es mit dem TSV Ilshofen halten. Nach zwei Auftaktniederlagen sammeln die Hohenloher am Samstag ihre ersten drei Punkte in der noch jungen Oberliga-Saison.

Der 1:0-Sieg gegen Pforzheim ist insbesondere einer aufopferungsvollen Defensivleistung geschuldet. „Wir wollten den Gegner maximal stressen und Leidenschaft an den Tag legen. Weil uns das gelungen ist, war der Sieg auch verdient“, resümiert Ilshofens Trainer Julian Metzger. Als Pforzheim in der zweiten Hälfte den Druck erhöht, werden die Ilshofener weit in die eigene Hälfte gedrängt. Letztlich schafft es der TSV immer wieder, die entscheidenden Kopfbälle im eigenen Strafraum zu gewinnen, weil die Gäste es viel mit Flanken versuchen. Neben Daniel Schmelzle und Maximilian Egner steht diesmal auch Baba Mbodji als dritter Innenverteidiger auf dem Platz, sodass Ilshofen von der Vierer- auf Fünfkette im Abwehrverband umstellt. In der Offensive feiert das Eigengewächs Sascha Esau eine gelungene Startelf-Premiere in der Oberliga.

Doppelpass als hohe Kunst

Die 250 Zuschauer sehen das entscheidende Tor kurz vor der Halbzeitpause. Der schnelle Benjamin Kurz leitet seinen Treffer quasi selbst ein, indem er einen langen Ball erläuft. Im Strafraum folgt das kurze Abspiel auf Niklas Wackler, der den Ball direkt wieder in den Lauf von Kurz lupft. Dieser schließt trocken ins kurze Eck ab. „So ein Doppelpass im Sechzehner ist dann eben die hohe Kunst“, sagt Metzger.

Bis zur Ilshofener Führung haben eher die Gäste die gefährlicheren Aktionen, wobei auch Ilshofen gut im Spiel ist und sich auch einige Eckbälle erarbeitet. „Es war schön, mal mit einer Führung in die Pause zu gehen. Ich habe dem Team gesagt, dass sie an die erste Hälfte anknüpfen sollen“, so Metzger.

Im Laufe der zweiten Hälfte wird die Partie dann für den TSV zur Abwehrschlacht. Die Pforzheimer verlieren mit zunehmender Dauer ihre Linie. Sie beginnen, wegen Kleinigkeiten zu diskutieren und werden kopflos in ihren Aktionen. Zehn Minuten vor Schluss fordern sie vehement Elfmeter, aber der Pfiff bleibt aus. Der Frust kanalisiert sich in einer unfairen Attacke eines Pforzheimers mit zwei gestreckten Beinen voraus, die aber erstaunlicherweise nicht mal als Foul gewertet wird. Leidtragender ist Dennis Upstas, der Ilshofener muss anschließend verletzt vom Platz. Weil der TSV schon sein Wechselkontingent ausgeschöpft hat, gerät Ilshofen in der Nachspielzeit unverschuldet in Unterzahl. Aber auch diese letzten fünf Minuten überstehen die Gastgeber unbeschadet. 

Quelle: Haller Tagblatt