3. Platz für die Fußballer bei der Sportlerwahl 2013

Zwei Michelfelder räumen am Samstag beide Einzeltitel ab: Astrid Beerlage gewinnt bei den Damen, Simon Lange bei den Herren. Die Ilshofener Fußball-Herren aus der Landesliga freuen sich über Team-Platz 3.

Akrobatik zu Tangoklängen: Julia Staedler zeigt am Vertikaltuch eine atemberaubende Show. Nur die Hallendecke scheint sie nach oben zu begrenzen.
Es gibt verschiedene Strategien, um bei einer Sportlerwahl durch Zeitungsleser zum Erfolg zu kommen. „Wir haben auf die Stimmen unserer Schützenkameraden aus Eutendorf gehofft“, sagte Hannes Hummel vom SVng Geifertshofen am Samstagabend in Blaufelden. „Es war uns klar, dass wir von anderen Fußballteams keine Stimmen bekommen werden“, meinte Timo von Berg, Finanzmanager beim TSV Ilshofen. Was die beiden verbindet: Beide strahlen. Hummel über Platz 2 bei den Herren, von Berg über Rang 3 bei den Mannschaften.

Der vom Sportkreis Schwäbisch Hall veranstaltete Sportlerball stand in diesem Jahr unter dem Motto „regionale Showeffekte mit etwas nationaler Spitzenleistung“. Im Unterschied zu den Vorjahren wurde der Großteil der Unterhaltungselemente von Gruppen aus dem Landkreis bestritten. Das stieß bei vielen der rund 650 Besucher auf positive Reaktionen. „Es hat richtig Spaß gemacht“, freute sich Jasmin Holze, Vorsitzende des TSV Ilshofen, gegen Mitternacht an der Bar. „Und Julia Staedler am Vertikaltuch war der Hammer.“ Die Luftakrobatin aus dem badischen Linkenheim zeigte ihre Show „aerial art meets tango“. Die Klänge des Tangos luden zum Träumen ein, während sich die Akrobatin an leuchtend roten Tüchern in Richtung Hallendecke erhob.

Doch auch die Darbietungen des Gastgebers wie zum Beispiel der „Tanz der Generationen“ erntete viel Applaus – auch deshalb, weil sie eben nicht perfekt vorgetragen wurden und dadurch Sympathie beim „Otto-Normal-Sportler“ geweckt wurde.

Souverän wie gewohnt leitete Bettina Ländle durch das vierstündige Programm: „Die Sportler mögen es mir beim Vorlesen ihrer Leistungen verzeihen, dass ich nur die besten davon erwähne.“ Wer es auf die Bühne in der neuen Blaufeldener Sporthalle geschafft hatte, der hatte mindestens Platz 3 oder besser bei einer Landesmeisterschaft geholt. Die Zahl dieser erfolgreichen Athleten nimmt von Jahr zu Jahr zu. „Qualität kommt von Quälen“, zitierte der erste Landesbeamte Michael Knaus – in Vertretung von Landrat Gerhard Bauer – den Fußballtrainer Felix Magath. „Aber ich würde eher sagen, das liegt an ihrem tollen Engagement.“ Der Sportkreisvorsitzende Rolf Grübel ergänzte in seiner letzten Ansprache in dieser Funktion (er kandidiert im kommenden Monat nicht mehr für dieses Amt): „Wer Erfolg haben will, der kann hinfallen, muss aber wieder aufstehen. Sportliche Erfolge werden nicht in die Wiege gelegt.“

Ein Beispiel dafür ist die Michelfelderin Astrid Beerlage. Sie bringt Jahr für Jahr gute Leistungen. Nach einer kleinen Leistungsdelle im Jahr 2012 waren sie 2013 sogar sehr gut. In der 3×800-Meter-Staffel gewinnt sie in der Startgemeinschaft mit Gomaringen Gold bei den Deutschen Meisterschaften. Bei der Sportlerwahl im März 2013 war sie Vierte geworden. „Umso mehr freue ich mich nun, dass ich zum dritten Mal Sportlerin des Jahres geworden bin“, strahlte Beerlage. „Es ist auch ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk.“ Die Medizinstudentin wurde am Sonntag 23.

Bei den Herren holte der Hochspringer und Jugend-WM-Teilnehmer Simon Lange (17) souverän den Titel. Der Haller WGL-Athlet sieht dies als „Ansporn, weiter zu machen und weiter zu trainieren“. Vor allem möchte er in diesem Jahr die 2,10 Meter überspringen. Ein mindestens genauso intensives Strahlen hatte der Bühlertanner Hannes Hummel im Gesicht: „Als Platz 3 an jemand anderes ging, war es bei uns am Tisch mucksmäuschenstill. Dann wurde ich für Platz 2 aufgerufen. Das ist der Hammer.“

Für die Ilshofener Fußball-Herren, derzeit auf Platz 10 in der Landesliga, hat es zu Rang 3 gereicht. „Das nehmen wir gerne mit“, befand Abwehrspieler Jochen Bartholomä. Timo von Berg ordnete den warmen Applaus der Zuschauer so ein: „Wir sind Dritter, aber wir sind die Sieger der Herzen.“ An der Bar gab es nach dem offiziellen Programmende ausführlich Gelegenheit, um für zukünftige Sportlerwahlen bei anderen Athleten und Teams auf Stimmenfang zu gehen. „Wer weiß, falls wir mal in die Verbandsliga aufsteigen“, meinte Bartholomä. „Dann schaffen wir es vielleicht bei der Sportlerwahl auf Platz 1.“