Der Wille ist da. Die Ilshofener werfen in den Schlussminuten nochmal alles nach vorne. Die Bälle werden hoch in den Strafraum geschlagen, aber die Villinger Abwehr wehrt auch den letzten Versuch ab, bevor der Schiedsrichter abpfeift. Nach einer ausgeglichenen Partie stehen die Oberliga-Fußballer des TSV wieder mit leeren Händen da.
Die 350 Zuschauer erleben eine Begegnung, die von vielen Zweikämpfen geprägt ist. Beide Teams greifen den Gegner erst auf Höhe der Mittellinie an, schieben aber auch die letzte Abwehrreihe ziemlich hoch, sodass im Mittelfeld die Räume für beide Teams sehr eng sind. An dieser Grundausrichtung beider Mannschaften ändern auch die beiden Tore vor der Pause nichts. Erst bekommen die Gäste einen Elfmeter zugesprochen, den Kamran Yahyaijan souverän verwandelt. Vorausgegangen war ein Eckball der Gäste, bei dem in der Mitte Nico Rodewald seinen Villinger Gegenspieler am Trikot zieht. Rodewald protestiert nicht gegen die Entscheidung des Referees, was zumeist ein Zeichen dafür ist, dass es eine korrekte Entscheidung war. „Den kann man geben, aber in der Oberliga wird bei jedem Eckball so gezogen. Dann müsste man jedes Mal Elfmeter geben“, sagt Ilshofens Trainer Julian Metzger.
Trotz des frühen Rückstands halten die Ilshofener ihre Struktur und verfallen nicht in Hektik. Zunächst hat Michael Eberlein nach Zuspiel von Niklas Wackler die große Ausgleichschance, aber der Neuzugang aus Satteldorf schießt freistehend über das Tor. Besser macht es ein anderer Neuer: Wieder leitet Wackler mit einem Traumpass den Angriff ein. Der aufgerückte Linksverteidiger Matthias Stüber bleibt frei vor dem Kasten cool und schiebt den Ball flach in die Ecke. Stüber kam im Sommer aus Freiberg nach Ilshofen.
In der zweiten Hälfte neutralisieren sich die Teams weiterhin im Mittelfeld, wobei eher die Gäste die gefährlicheren Szenen verbuchen können. Mal passt aber das Zuspiel nicht, mal kommt ein Ilshofener im letzten Moment noch in den Zweikampf oder es rettet Torwart Wieszt, und oft stehen die Gäste auch einfach im Abseits. Nach vorne geht beim TSV Mitte der zweiten Hälfte nicht viel, nur Niklas Wackler setzt einen angedrehten Fernschuss einen Meter über das Tor. Villingens eingewechselter Stürmer Volkan Bak drückt den Ball dann in der 77. Minute über die Linie, nachdem ein Lattenkopfball der Gäste zu ihm prallt. Zuvor können die Ilshofener einen langen Einwurf von der rechten Seite nicht klären.
In den letzten zehn Minuten bäumen sich die Hausherren auf. Benjamin Kurz und Rodewald haben noch zwei Chancen, Michael Eberlein ist zudem frei am Fünfmeterraum durch, verpasst aber das genaue Abspiel in die Mitte.
„Mich ärgert vor allem das zweite Gegentor, weil es wie in Pforzheim das 1:1 nach einem Einwurf passiert. Wir müssen lernen, dass auf diesem Level auch die Kleinigkeiten richtig gemacht werden müssen“, bilanziert TSV-Trainer Julian Metzger. „Insgesamt war es aber ein ausgeglichenes Spiel. Mir hat gefallen, dass wir nach dem frühen Rückstand wieder gut in die Partie gefunden haben.“
Die nächste Chance, es ergebnistechnisch besser zu machen, bietet sich für den TSV am Mittwoch (19 Uhr) am dritten Spieltag. Dann geht es unter der Woche nach Bissingen.